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Vergrößerte Brüste nach Corona-Impfungen? – Mediziner geben Erklärungen

Aus den USA, Großbritannien und nun aus Norwegen kommen Berichte über Brustvergrößerungen bei Frauen nach den Corona-Impfungen. Manche freuen sich, manche sind besorgt. Ärzte haben Erklärungen für das Phänomen.

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Eine Impfung mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer wird vorbereitet.

Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa

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Lesedauer: 5 Min.

Ein Bericht aus Norwegen legt nahe, dass in seltenen Fällen nicht nur Impfreaktionen und krankheitsbedingte Nebenwirkungen bei den Corona-Impfungen zu befürchten sind, sondern auch andere körperliche Erscheinungen auftreten können. Eine 17-jährige Jugendliche erklärte auf Instagram, dass sie einige Wochen nach ihrer ersten Impfung ein Anschwellen ihrer Brüste erlebte. Eine ganze BH-Größe machte demnach die Vergrößerung aus. Als sie die Geschichte auf TikTok postete, erhielt sie Hunderte Kommentare von Leuten, die Ähnliches erlebt hatten.

Kein Einzelfall

„Als ich sah, dass es mehrere auf TikTok gab, die das Gleiche erlebt hatten, suchte ich online danach. Dann habe ich viele Artikel aus den USA gefunden“, sagt Emma nach Angaben des öffentlich-rechtlichen „Norsk rikskringkasting“ (Norwegischer Reichsrundfunk, NRK).
Auch die „Sun“ berichtet von einer jungen Frau, die von Cup-Größe A auf Größe C wechseln musste. Dabei nehmen die betroffenen Frauen die Veränderung durchaus unterschiedlich auf, freuen sich über die neue Oberweite oder sind besorgt. Eine schrieb: „OMG jetzt weiß ich, warum meine seit Pfizer weh tun.“
Nach Angaben der britischen Zeitung hätten mehr als 13.000 Frauen über Veränderungen nach den Corona-Impfungen berichtet.

Die Placebo-Erklärung

Dr. Sarah Jarvis, britische TV-Ärztin und klinische Direktorin des digitalen Gesundheitsdienstes „Patientaccess“ meint, dass es sich wohl um einen Placebo-Effekt handelt. Es seien Änderungen in der Periode sehr häufig, auch wenn man keine Impfung erhalten habe. Sie sehe in ihrer Praxis ständig Frauen, die sich darüber Sorgen machten.
Laut Jarvis seien in Großbritannien über 25 Millionen Frauen geimpft worden. Sie schätzt, dass 18 Millionen davon ihre Periode hätten. 13.000 von 25 Millionen, das sei wie 1 zu 1.500.
„Ich würde zu jedem Zeitpunkt erwarten, dass weit über 1 von 1.500 Frauen Veränderungen durchmachen“ – ohne Impfstoff. Es seien so viele Mythen über den Impfstoff und die Fruchtbarkeit im Umlauf. Frauen, die Änderungen in ihrer Periode bekämen, würden sofort davon ausgehen, dass der Impfstoff dafür verantwortlich sei. „Tatsächlich wäre es sowieso passiert“ und, dass es“ jetzt passiert ist Zufall“, glaubt die Tele-Ärztin.

Temporäre und „gefühlte“ Brustvergrößerungen

Bezüglich der Brustvergrößerungen meinte Dr. Jarvis, dass es Dutzende von Gründen dafür geben könne. Hingegen gebe es „absolut keinen wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen den Impf- und Fruchtbarkeitsproblemen“.
Andere Überlegungen zu dem Phänomen hat Heinrich Backmann, Chefarzt in einem norwegischen Brustdiagnostikzentrum (Nordland Hospital, Provinzhauptstadt Bodø). Gegenüber „NRK“ bestätigte der Mediziner: „Wir haben gesehen, dass einige Frauen größere und sichtbarere Lymphknoten auf der Seite haben, auf der sie geimpft wurden.“ Das sei eine häufige Reaktion des Körpers bei Entzündungen oder Infektionen. Die Wirkung sei jedoch nur von kurzer Dauer. Alles würde sich nach einigen Wochen wieder normalisieren.
Der medizinische Direktor der norwegischen Arzneimittelbehörde, Steinar Madsen, hat eine mögliche Erklärung. Etwa zehn Prozent hätten geschwollene Lymphknoten in der Achselhöhle nach den Impfungen: „Es kann die Brüste ein wenig nach vorne schieben und man hat das Gefühl, dass sie größer geworden sind.“ In Norwegen hätte er noch nichts davon gehört. In den sozialen Medien hätte er aber schon davon gelesen. Auch die US-Regierung hat über solche Fälle berichtet, meint Madsen. Es sei aber noch nicht viel darüber geforscht worden.

Behörden untersuchen Fälle

Pfizer Norwegen teilte „NRK“ mit, dass sie noch nichts von der Vergrößerung von Brüsten durch den Impfstoff gehört hätten, wohl aber von einer Beeinflussung der Menstruation. Wie Jofim Henriksen, Kommunikationsmanager bei Pfizer, erklärte, sei es noch nicht abschließend klar, ob dies tatsächlich durch den Impfstoff verursacht werde.
Die britische Regulierungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (MHRA) prüft derzeit Berichte über Reaktionen speziell bei Frauen nach den Impfungen. Laut aktuellen Erkenntnissen bestehe aber kein erhöhtes Risiko: „Nach allen drei Covid-19-Impfstoffen wurde über eine Reihe von Menstruationsstörungen berichtet, darunter stärkere als übliche Perioden, verzögerte Perioden und unerwartete vaginale Blutungen.“ Im Verhältnis mit den insgesamt geimpften Frauen und auch im Verhältnis zu Menstruationsstörungen im Allgemeinen sei die Zahl der Fälle aber gering. Es werde weiterhin genau überwacht.

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