Taiwan vs. KP China
Vor Taiwans Küste: Sechs chinesische Ballons gesichtet
Das Verhältnis zwischen Taiwan und China ist angespannt. Nach 20 chinesischen Kampfjets nahe der Insel drangen nun sechs Ballons in Taiwan ein.

Chinesische Ballons können Waffen tragen.
Foto: Larry Mayer/The Billings Gazette/AP/dpa
Über Taiwan ist nach Regierungsangaben eine Rekordzahl von sechs chinesischen Ballons entdeckt worden. Laut einer am Montag vom Verteidigungsministerium in Taipeh veröffentlichten Karte wurden fünf Ballons nahe der nördlichen Küstenstadt Keelung gesichtet, ein weiterer flog über dem südlichen Landkreis Pingtung.
Alle Ballons wurden demnach am Sonntag entdeckt und hatten eine Flughöhe von knapp fünf Kilometern.
Das Verhältnis zwischen China und Taiwan hatte sich zuletzt wieder erheblich verschärft. In den vergangenen Jahren hat die Präsenz chinesischer Kriegsschiffe und Armeeflugzeuge rund um Taiwan deutlich zugenommen.
Die jüngsten Ballonsichtungen sind die ersten seit dem Sieg des China-kritischen Kandidaten Lai Ching-te bei der Präsidentschaftswahlen in Taiwan am 13. Januar. Peking hatte nach dem Wahlergebnis in Taiwan erklärt, dieses werde die Vereinigung mit Peking nicht verhindern. China werde keine „separatistischen Aktivitäten“ auf der selbstverwalteten Insel dulden.
Unmittelbar nach der Wahl hatte China eine militärische Machtdemonstration mit mehr als 20 Kampfflugzeugen nahe Taiwan abgehalten.
International wird erwartet, dass mit der Wahl von Lai und Hsiao die enge Zusammenarbeit von Taiwan mit den Vereinigten Staaten von Amerika fortgesetzt wird. Damit könnte die Abschreckungspolitik von Tsai Ing-wen in Richtung Peking für weitere vier Jahre eine außenpolitische Hauptrichtung Taiwans sein.
Denn für den kommunistischen Nachbarn stellt die demokratisch geführte Inselrepublik nur eine abtrünnige Provinz dar, die es – zur Not mit militärischer Gewalt – heim ins Reich zu holen gilt.
Gerade auch für die jüngeren und ihre Freiheit schätzenden Taiwaner, die kaum noch direkte familiäre Beziehungen zum Festland China haben, scheint diese Aussicht jedoch wenig erstrebenswert. (afp/red)
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