
Abbau von Intensivbetten in der Pandemie – Covid-Patientenzahl halbiert
Eine schriftliche Anfrage aus dem Berliner Abgeordnetenhaus an die Senatsverwaltung brachte neue Informationen zur Intensivbettenbelegung in Berlin in den vergangenen zwölf Monaten.

Intensivstation (Symbolbild).
Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Die Berliner AfD-Abgeordnete Jeanette Auricht reichte am 9. November eine schriftliche Anfrage an die rot-rot-grüne Senatsregierung über die „Belegung der Intensivbetten im November 2019, 2020 und 2021“ im Land Berlin ein. Die Antwort der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung datierte auf den 30. November und ging am Folgetag im Abgeordnetenhaus ein.
Intensivbettenabbau und weniger Covid-Patienten
Anlässlich der absoluten und prozentualen Angaben zur Intensivbettenbelegung der vergangenen drei Jahre antwortete der Senat, dass 2019 keine derartigen Angaben erfasst wurden. Des Weiteren fragte Jeanette Auricht nach dem Anteil von Corona-Patienten und beatmeten Corona-Patienten auf den Intensivstationen zum Zeitpunkt der Anfrage.
Die AfD-Abgeordnete erkundigte sich zudem nach der Vergleichszahl vom November 2020. In der Antwort verwies der Senat lediglich auf den COVID-19-Online-Lagebericht sowie dessen Archiv. Als Quelle der Zahlen wurde die Selbstauskunft der Berliner Notfallkrankenhäuser und Notfallzentren im Interdisziplinären Versorgungsnachweis (IVENA) angegeben.
Am 18. November 2020 lag die Intensivbettenbelegung in Berlin bei 1.038 Betten oder 82 Prozent von 1.266 Intensivbetten. 23,8 Prozent der Intensivbetten waren mit Covid-19-Patienten belegt – ohne weiteren Hinweis, ob mit Beatmung oder ohne. Ausgehend von den in der Anfrage und dem Register genannten Zahlen sind das 301 von 1.266 Betten. Es bestand zudem laut Senatsantwort eine Reserve von 225 Intensivbetten, die innerhalb von 24 Stunden in Betrieb hätten genommen werden können.
Ein Jahr später, am 17. November 2021, waren 921 von 1.001 Intensivbetten belegt (91,7 %). Die Quote an Corona-Patienten betrug 15,6 Prozent oder 156 von 1.001 Intensivbetten. Die 24-Stunden-Reserve betrug 188 Intensivbetten.
Auffallend war, dass innerhalb eines Jahres und inmitten der Pandemie, ein Abbau von 265 Intensivbetten (- 21 %) zu verzeichnen war. Auch die Reserve wurde verringert, um 37 Betten oder 16,4 Prozent. Zudem nahm der Anteil an Corona-Patienten auf den Intensivstationen um knapp die Hälfte ab.
Keine Erfassung von Impfdurchbrüchen?
In einer letzten Frage wollte die Abgeordnete Auricht wissen, wie viele der „zurzeit in Intensivbetten behandelten COVID-19-Patienten sind nicht oder nur einmal oder vollständig gegen COVID-19 geimpft?“ Auch fragte sie nach möglichen zuvor als Genesene geführte Personen auf den Intensivstationen.
Die Antwort aus der Behörde von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) dazu: „Der Impfstatus sowie Informationen über vorherige COVID-19-Infektionen werden bei der Erfassung der Hospitalisierungszahlen nicht erfasst oder ausgewertet.“
Da allerdings bei der Hospitalisierung auf den Intensivstationen die prozentuale Belegung durch Covid-19-Patienten bekannt ist, stellt sich die Frage: Warum sollte der Impfstatus „nicht erfasst oder ausgewertet“ werden? Hierbei würde sich sowohl die Zahl der Impfdurchbrüche ergeben als auch, wie viele Geimpfte und Ungeimpfte aufgrund von Covid-19 auf den Intensivstationen in Berlin sind.
Die Epoch Times fragte bei der Senatsverwaltung Gesundheit in Berlin nach. Eine Antwort steht aus.
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