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AfD-Meuthen über Käßmann: “Keine aufrichtige Christin” und “Fast schon krank”

Beim Kirchentag gab es keine Annäherung zwischen AfD und Kirchen. Im Anschluss attackierte Meuthen die EKD-Ratsvorsitzende Käßmann und warf ihr vor, "zwei Dinge ganz gewiss nicht zu sein: eine aufrichtige Christin und klug".

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AfD-Vorsitzender Jörg Meuthen.

Foto: Sascha Schuermann/Getty Images)

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Offenbar hat der Kirchentag in Berlin und Wittenberg nicht dazu geführt, dass sich die AfD und die Kirchen näher gekommen sind. Die Positionen seien unvereinbar, hätten laut „FAZ“ Beobachter die Situation beurteilt.
Bei der Podiumsdiskussion „Christen in der AfD“ am vergangenen Donnerstag wurde die Führung der rechtskonservativen Partei bewusst ausgeschlossen, stattdessen hatte man eine Vertreterin aus der zweiten Reihe eingeladen.
Im Anschluss an den Kirchentag hat der AfD-Co-Vorsitzender Jörg Meuthen seinen Ton gegenüber der Kirche verschärft.  Wie die FAZ schreibt, sprach er von „Dialogverweigerung“ und warf den Kirchen vor, die AfD zu „diffamieren“. „Gesprächsangebote lehnen sie kategorisch ab“, sagte Meuthen, räumte zugleich aber ein, dass es eine offizielle Anfrage der Parteispitze an die Kirchen für Gespräche, ob öffentlich oder informell, in der Form noch gar nicht gegeben hat.
Meuthen nutzte das Podium am Montag auch für eine scharfe Attacke gegen die EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann. Die frühere Bischöfin und EKD-Ratsvorsitzende hatte in einer Bibelarbeit beim Kirchentag die Forderung der AfD nach einer Erhöhung der Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung in Zusammenhang mit dem Arierparagrafen der Nationalsozialisten gebracht. In diesem Kontext sagte sie: „Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern. Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht.“
Wie die FAZ weiter schreibt, habe Meuthen auf die demographische Entwicklung verwiesen und gesagt, Käßmann sei „zwei Dinge gewiss nicht: eine aufrichtige Christin und klug“. „Man könnte das schon fast als krank bezeichnen“.
Verärgert sei die AfD auch über den Slogan „Unser Kreuz hat keine Haken“. Die Kölner Kirchen hatten damit im April gegen den dort statt findenden Bundesparteitag demonstriert. Der AfD-Politiker Hampel forderte von der „Führung der evangelischen Kirche“, diesen Satz zurückzunehmen und hatte angedeutet, dies wiederum vonseiten seiner Partei zu einer Bedingung für einen Dialog mit den Kirchen zu machen.
Doch nicht alle Christen scheinen sich gegen die AfD zu stellen. Gute Kontakte gäbe es Meuthen zufolge zwischen AfD und konservativen Christen, etwa evangelikalen Strömungen, die eine konservative Bibelauslegung vertreten. Diese Kontakte seien aber nicht institutionalisiert, sagte er. (mcd)

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