Silvester mit mehr Polizei
Blinde Wut, sinnlose Gewalt: Faeser befürchtet neue Silvester-Krawalle
Nach den Krawallen in der Silvesternacht des vergangenen Jahres warnt Innenministerin Faaeser zum kommenden Jahreswechsel vor Ausschreitungen. Bundesländer und Polizisten bereiteten sich vor.

Polizeibeamte in der Silvesternacht 2022 in Berlin hinter explodierendem Feuerwerk.
Foto: Julius-Christian Schreiner/TNN/dpa
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) befürchtet in diesem Jahr neue Silvesterkrawalle, die durch den Nahostkrieg und pro-palästinensische Demonstrationen zusätzlich angeheizt werden könnten.
„Ich habe die Sorge, dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen“, sagte Faeser den Zeitungen des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“.
„Ich weiß, dass sich die Bundesländer mit ihren Polizeien darauf jetzt anders vorbereiten als beim letzten Mal: mit neuen Gefährdungsbewertungen, mit mehr Polizei“, sagte die Bundesinnenministerin. „Dafür bin ich vor allem den Einsatzkräften, die dort ihren Kopf hinhalten für unsere Sicherheit, sehr dankbar.”
Gewaltbereitschaft steigt an solchen Tagen
„Wir haben mittlerweile an Tagen wie Silvester eine generell steigende Gewaltbereitschaft“, sagte Faeser weiter. „Und natürlich müssen wir die Gefahr sehr genau im Blick haben, dass sich das auch mit Radikalisierungen mischt, die wir jetzt angesichts des Nahostkonflikts sehen.”
Faeser appellierte an alle, „einen friedlichen Jahreswechsel zu feiern und Gewalt – gerade in diesen schwierigen Zeiten – entgegenzutreten.” In der Silvesternacht 2022/23 waren in Berlin und weiteren Städten Einsatz- und Rettungskräfte massiv angegriffen worden. In Berlin wurden in der Nacht 145 Menschen festgenommen.
„Ich weiß, dass sich die Bundesländer mit ihren Polizeien darauf jetzt anders vorbereiten als beim letzten Mal: mit neuen Gefährdungsbewertungen, mit mehr Polizei.”
Wie kann man Böller auf freiwillige Sanitäter schießen?
Damals randalierten in der Silvesternacht in mehreren Berliner Stadtteilen junge Männer mit Böllern und Raketen. Dabei warfen und schossen sie auch Knallkörper auf Polizisten und Feuerwehrleute.
Ähnliche Szenen spielten sich auch in anderen Großstädten ab. „Für mich ist diese enthemmte Gewalt völlig unbegreiflich und durch nichts zu rechtfertigen“, betonte Faeser.
Sie frage sich, wie junge Menschen Raketen oder Böller auf freiwillige Sanitäter schießen könnten. Viele kämen schließlich aus denselben Nachbarschaften.
(afp/dpa/dts/red)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.