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Eltern protestieren gegen Corona-Beschränkungen: „Mein Kind hat ein Recht auf Freunde“

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Familien-Demo in Frankfurt am Main. Foto: Reutersvideo

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Familien haben am Samstag in Frankfurt am Main für die Rechte ihrer Kinder in der Corona-Krise demonstriert. “Am ärgerlichsten ist, dass es total chaotisch verläuft und dass man uns Familien einfach von Woche zu Woche vertröstet”, sagte Diane Siegloch zum Anliegen der Initiative “Eltern in der Krise”. An dem Protest durften 50 Menschen – auf Abstand stehend – teilnehmen.
“Ich sage mal so, wir Eltern, vor allen Dingen die berufstätigen Eltern, die wissen ja einfach immer noch nicht, wie lange das noch weitergehen soll. Reden wir über September, reden wir über Ende des Jahres, reden wir über Ostern nächstes Jahr? Wir haben überhaupt keine Antworten, und wir werden da komplett alleine gelassen, das ist einfach das ärgerlichste,” so die Mutter.
Siegloch betonte aber auch, dass es den Eltern nicht darum gehe “Hals über Kopf” Kitas und Schulen zu öffnen. “Wir sind uns dem Ernst der Lage absolut bewusst. Und wir Familien und Eltern, haben wirklich gezeigt, wie verantwortungsvoll wir mit der Situation umgehen können. Aber wir brauchen jetzt endlich mal Lösungsvorschläge.”
Auch Kinder nahmen an dem Protest teil. Ein kleines Mädchen hielt ein Schild mit der Aufschrift “Ich bin einsam” in die Höhe. Es wurden auch Plakate mit Slogans wie “Mein Kind hat ein Recht auf Freunde” und “Kleine Kinder = kleine Rechte?” gezeigt.
Eine Mutter sagte: “Ich bin hier, weil ich finde, dass die Kinder mindestens einen Freund treffen dürfen müssen, weil die es sonst einfach nicht mehr aushalten. Die möchten auch nichts Verbotenes machen und ich möchte auch nichts Verbotenes machen, aber das ist ganz dringend notwendig, dass das erlaubt ist – wenigstens ein Freund pro Kind.”
Ein protestierender Vater fügte hinzu: “Ich glaube, hier geht es alleine darum, dass die Eltern in der Öffentlichkeit eine Stimme bekommen. Es kommt so ein bisschen der Eindruck auf, dass Autohäuser, Friseursalons und so weiter Gehör finden bei der Politik, die Bundesliga Gehör findet bei der Politik, aber die Eltern, das Rückgrat der Gesellschaft, keine Stimme haben.”
Und: “Mir ist besonders wichtig, dass die Perspektive für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf nicht außer Acht gelassen wird. Denn diese Kinder können nicht digital lernen. Sie brauchen unglaublich viel Hilfe im sozial emotionalen Bereich. Und das ist ohne Schule, ohne Kita, ohne Betreuung einfach nicht zu leisten.”
Am 6. Mai wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten erneut per Video-Schalte über neue Lockerungen abstimmen. Die Eltern hoffen, dass dann auch ihre Anliegen Gehör finden. (reuters/so)

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