
Geimpfte übertragen Delta-Variante so leicht wie Ungeimpfte
Eine aktuelle Präsentation der US-Gesundheitsbehörde widerlegt die Strategie der Bundesregierung, Geimpften mehr Freiheiten zuzugestehen als Ungeimpften. Die CDC bestätigte Infektionen und Erkrankungen nun auch bei Menschen, die das Vakzin bereits bekommen haben.

Schulkind mit Mund-Nasenschutz. Symbolbild.
Foto: iStock
Die heranrollende „vierte Welle“ hält die Politik und ängstliche Gemüter in Atem. Während die Diskussion um eine Corona-Impfung für Kinder nicht abreißt, gehen Biontech und Pfizer nach ihrer jüngsten Studie davon aus, dass eine „Booster“-Injektion die Zahl der Antikörper bei über 65-Jährigen um das Elffache steigert. Es sei wahrscheinlich, dass eine dritte Dosis innerhalb von sechs bis zwölf Monaten nach der vollständigen Impfung erforderlich sein wird, so die beiden Pharma-Firmen. In Israel werden die über 60-Jährigen bereits ein drittes Mal geimpft.
Angesichts solcher Meldungen überrascht umso mehr, dass die US-Gesundheitsbehörde CDC wegen der hochansteckenden Delta-Variante auch vollständig Geimpften künftig wieder das Maskentragen in Innenräumen empfiehlt. Nach Angaben von tagesschau.de verwies die Behörde auf neue Informationen über die Fähigkeit der Delta-Variante, sich auch unter Geimpften zu verbreiten und erklärte, in den Schulen sollten Schüler, Mitarbeiter und Besucher in jedem Fall auch dann eine Maske tragen, wenn sie bereits zwei Mal geimpft worden seien.
Bei der Delta-Variante sei die Virusmenge in infizierten geimpften Menschen nicht von der Virusmenge in den Nasen und Rachen von ungeimpften Menschen zu unterscheiden, zitiert Tagesschau.de die Direktorin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky. Geimpfte Menschen “haben das Potenzial, dieses Virus auf andere zu übertragen”, so das US-Pendant von RKI-Chef Lothar Wieler.
Dennoch sollen geimpfte Bundesbürger von fast allen Einschränkungen und Maßnahmen ausgenommen werden. “Jemand der zweimal geimpft ist, ist weder eine Gefahr für sich noch für die anderen […] brauchen natürlich keine Test-, keine Quarantänepflicht“, unterstrich erst kürzlich der bayerische Ministerpräsident und Maßnahmen-Hardliner Markus Söder.
Der Strategie der Bundesregierung wird der Boden entzogen
Noch stärker in Frage gestellt wird die Argumentation von Söder & Co. von einem Bericht in der New York Times. „Geimpfte übertragen Delta-Variante so leicht wie Ungeimpfte“, lautet das Fazit der bisher nicht als regierungskritisch aufgefallenen Traditionszeitung, die sich auf einen internen Bericht der CDC beruft. Darin heißt es, dass Infektionen bei geimpften US-Amerikanern ebenso übertragbar seien wie bei Ungeimpften. Zudem könnten sie häufiger zu schweren Erkrankungen führen.
Ein weiterer Schlag ins Maßnahmen-Kontor der Bundesregierung, deren Strategie darauf abzielt, Geimpften ihre Grundrechte früher zurückzugeben. Das CDC-Dokument beschreibt „Kommunikationsherausforderungen“, die durch Fälle bei geimpften Personen ausgelöst werden, einschließlich der Besorgnis der örtlichen Gesundheitsämter darüber, ob die Präparate noch wirksam sind.
Fragt sich, ob sich auch das Kabinett mit derartigen Herausforderungen konfrontiert sieht. So lange die Mainstream- und öffentlich-rechtlichen Medien Meldungen wie die der New York Times unterschlagen oder – wenn überhaupt – nur am Rande erwähnen, dürfte es Merkel & Co. leicht fallen, die Panik hochzuhalten.
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