Alles für's Klima?
VW-Werk Wolfsburg: Sabotageversuch von Klimakleber durch Mitarbeiter vereitelt
VW-Mitarbeiter vereitelten dieser Tage einen Sabotageversuch sogenannter Klimaaktivisten auf die Produktion im Werk Wolfsburg.

Ein Volkswagen steht auf einem Mitarbeiterparkplatz vor dem VW-Werk in Wolfsburg.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Am Montagabend wurden fünf Aktivisten der Gruppe „Aktion Autofrei“ im VW-Werk in Wolfsburg von den dortigen Arbeitern überwältigt, als sie versuchten, sich dort festzukleben, um die Produktion zu sabotieren. „Die Linie wurde kurz gestoppt, die Fahrzeugproduktion durch die Störaktion aber nicht wesentlich beeinträchtigt“, erklärte ein Werkssprecher. Die Klimakleber hatten sich als vermeintliche Teilnehmer einer Besucherführung in das Werk geschlichen, wie der „Focus“ berichtet.
Auch wenn sich die Gruppe „Aktion Autofrei“ nicht direkt mit dem Etikett der „Letzten Generation“ zu erkennen gab, zeigte die Aktion doch eine deutliche Handschrift. Jüngst erst wurde in internen Chats der „Letzten Generation“ nach Angaben der Medienseite „Nius“ von Mordfantasien und Austausch zu Themen wie Brandanschlägen und Sprengstoffbeschaffung berichtet.
Dort habe es beispielsweise auch geheißen: „Mit genügend kühnem, ermächtigendem Widerstand können wir über kleine Siege hinausgehen und einen dauerhaften Sieg gegen den Staat, das Patriarchat, den Kapitalismus und die weiße Vorherrschaft erringen. Eine Revolution ist zwingend notwendig, und eine Revolution erfordert Kampf.“ Ein leitendes Mitglied der „Letzten Generation“ habe jedoch daran erinnert, bei Gewaltaktionen „keine Letze Generationsbanner“ einzusetzen. Mann solle dies stattdessen als „selbstmotivierte Taten” darstellen, gerne auch mit dem Motiv “Verzweiflung”.
„Wir erzeugen Hass und das auch gewollt“
Den anfangs vorhandenen Rückhalt in der Bevölkerung haben die Aktivisten der „Letzten Generation“ ohnehin schon verloren. Längst geht es nicht mehr nur um die Lähmung der Infrastruktur durch Straßenkleber und Kartoffelbrei-Attacken auf Kunstwerke. „Auch die 68er-Bewegung begann mit Sabotage-Akten und Pudding-Attacken. Viele schrieen dann nach mehr ‚Taten‘ und ‚Revolution‘. Bei den Klimaaktivisten kann dieser hysterische ‚Kipppunkt‘ zu Gewalt und Terror sehr schnell erfolgen.“ Diese Einschätzung stammt von der deutschen Terrorismusexpertin Bettina Röhl, Autorin des Buches „Die RAF hat euch lieb“.
Als Kind hatte sie als Tochter der RAF-Gründerin Ulrike Meinhof miterlebt, wie die Terrorgruppe in ihrem heimischen Wohnzimmer gegründet wurde. Seit Ende 2022 laufen mehrere umfangreiche Ermittlungsverfahren gegen die Gruppierung wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Simon Lachner, einer der organisierenden Mitglieder der „Letzten Generation“ und Klimakleber auf Deutschlands Straßen, erklärte nach Angaben des Lokalmediums „Regensburg digital“ im Februar bei einem seiner Vorträge: „Wir erzeugen Hass und das auch gewollt.“
Hass erzeugen wollte man mutmaßlich auch mit den seit Frühjahr aufgekommenen Farbanschlägen gegen Hotels, Kleinflugzeuge, Nobelboutiquen und Juweliere. Diesmal waren es „die Reichen“, auf die man mutmaßlich den Hass der Menschen lenken wollte. Sie seien die größten Klimasünder, hieß es. Dies alles geschieht im Namen des Klimaschutzes. Doch das Klima kann keinen Einspruch einlegen und sagen: Hey, Moment mal, ich will das nicht. Es schweigt und existiert einfach weiter vor sich hin – als komplexe Interaktion zwischen den verschiedenen Naturkräften.
Wirtschaftsstandort und Demokratie
Und nun der Vorfall im VW-Werk in Wolfsburg. Es bleibt abzuwarten, wann die nächsten sogenannten Klimaaktivisten in irgendeinem Werk in Deutschland zuschlagen. Produktionsstopps sind für Firmen im hart umkämpften Markt immer schwer zu verkraften. Solche Aktionen zwingen die Unternehmen, in kostenintensive Sicherheitsvorkehrungen zu investieren – und das, obwohl die Betriebe ohnehin schon durch die Corona-Lockdowns, die Folgen der Russlandsanktionen und alle möglichen Klimaschutzgesetze angeschlagen sind.
All diese Punkte tragen zur weiteren Destabilisierung der Unternehmen in Deutschland bei. Auch für mögliche Investoren macht dies den Wirtschaftsstandort Deutschland mit seinen hohen Lohnnebenkosten und Energiepreisen immer weniger attraktiv.
Für Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Thomas Haldenwang sind die Klimakleber aber kein Fall für den Verfassungsschutz: „Nicht nur wir, sondern auch die Landesämter für Verfassungsschutz sehen bei der ‘Letzten Generation’ aktuell noch keine hinreichend gewichtigen tatsächlichen Anhaltspunkte für eine verfassungsfeindliche Bestrebung.” Denn dafür müsse eine Gefährdung der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung (FDGO) der Maßstab sein.
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