
Lienzingen: Frau an Bushalte niedergestochen – Zeugen verfolgen flüchtenden Iraker
Heller Mittag an einer Bushaltestelle. Eine Frau wird mit einem Messer niedergestochen. Menschen kümmern sich um die Schwerverletzte, andere verfolgen den Täter.

Symbolbild.
Foto: Public Domain
Dank der Zusammenarbeit von Polizei und Bevölkerung konnte ein 28-jähriger Iraker nach drei Stunden Flucht festgenommen werden. Der Mann hatte zuvor eine 27-jährige Frau an einer Bushaltestelle in Lienzingen, einem rund 2.000 Einwohner zählenden Stadtteil im baden-württembergischen Mühlacker, mit mehreren Messerstichen niedergestochen.
Der Angriff ereignete sich bereits um 12 Uhr mittags am 17. Juni. Mehrere Augenzeugen blieben bei der Frau, die am Tatort viel Blut verloren hatte, andere behielten den davoneilenden Iraker im Auge. „Ein Teil der Anwesenden kümmerte sich um die Verletzte, andere verfolgten zunächst den zu Fuß flüchtigen mutmaßlichen Täter“, erklärte ein Polizeisprecher das mutige und engagierte Handeln der Bevölkerung.
Festnahme nach drei Stunden
Ein alarmiertes Rettungsteam nahm die Erstversorgung der Frau vor und brachte die Verletzte in ein Krankenhaus. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim bestätigte in einem Statement, dass an der Fahndung nach dem Täter neben Einsatzkräften der Pforzheimer Polizei auch ein Polizeihubschrauber und ein Personenspürhund im Einsatz waren.
Gegen 15 Uhr erfolgte die Festnahme in Mühlacker-Lienzingen. Der 28-Jährige habe sich widerstandslos abführen lassen, berichtet die Polizei. Er wurde am nächsten Tag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, Zweigstelle Pforzheim, dem Haftrichter beim Amtsgericht Karlsruhe vorgeführt. Aufgrund dringender Fluchtgefahr wurde ein Haftbefehl erlassen und der Mann in Untersuchungshaft gebracht.
„Nach Stand der Ermittlungen kannten sich die 27-jährige Geschädigte und der 28-jährige irakische Tatverdächtige bereits vor der Tat. Es besteht der Verdacht, dass der 28-Jährige versuchte, die Frau bei seiner Tat zu töten“, fasste die Polizei die ersten Erkenntnisse zusammen. Weitere Hintergründe der Tat und die Motive seien derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Frau nicht mehr in Lebensgefahr
Im Zusammenhang damit veröffentlichte die Kriminalpolizei einen Zeugenaufruf, der sich insbesondere an „eine jüngere Frau und einen Mann“ richtete, welche gegen 12:00 Uhr an der Haltestelle Friedenstraße den Linienbus verließen und anschließend wieder zugestiegen waren.
Nach Angaben der „Badischen Neuesten Nachrichten“ hätten die Ermittler mittlerweile bestätigt, dass sich die Frau nicht in Lebensgefahr befinde. Weitere Angaben zum Gesundheitszustand oder der Art der Verletzungen wurden nicht gemacht.
Erst vor wenigen Tagen ereignete sich auch in Hamburg eine Messerattacke auf offener Straße. Das 56-jährige Opfer hatte weniger Glück im Unglück. Der Mann verstarb trotz Wiederbelebungsmaßnahmen noch vor Ort. Zeugen hatten ihn nach einer lautstarken Auseinandersetzung an einer Straßenecke gefunden.
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