Massenabschiebung von 92 Afghanen: 300 Polizisten, vier Flugzeuge, 1,3 Mio. Euro
Für Sammelabschiebungen nach Afghanistan sind seit Dezember 2016 1,3 Millionen Euro aufgewendet worden. 92 Afghanen wurden bei vier Flügen von insgesamt 298 Polizeibeamten begleitet.

Abgelehnte Asylbewerber steigen im Rahmen einer Sammelabschiebung in ein Flugzeug.
Foto: Patrick Seeger/dpa
Vier Rückführungsflüge nach Kabul mit 92 Afghanen haben 1,3 Millionen Euro gekostet. Dabei wurden insgesamt 92 Afghanen aus Deutschland in ihr Heimatland abgeschoben. Das berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Wie weiter mitgeteilt wurde, fanden die Sammelabschiebungen von Dezember 2016 über Januar, Februar und März 2017 statt. Die Charterflugzeuge starteten von den Flughäfen Frankfurt/Main beziehungsweise München.
Kosten wurden von EU-Agentur Frontex getragen
In den Flugzeugen saßen 34, 25, 18 beziehungsweise 15 Abzuschiebende afghanische Staatsbürger. Die polizeiliche Begleitung der abgelehnten Asylbewerber betrug für alle drei Flüge insgesamt 298 Bundespolizisten. Auch mindestens ein Arzt war jeweils bei der Abschiebung nach Kabul mit an Bord. Hinzu kamen noch Dolmetscher.
Alle vier Flüge kosteten insgesamt (“Kosten für das Fluggerät”) 1,3 Millionen Euro, wie in der Antwort angegeben wurde. Die Kosten seien von der EU-Agentur Frontex getragen worden.
Reintegrationsprogramm in Afghanistan
Seit 2011 beteiligt sich Deutschland an dem europäischen Reintegrationsprogramm ERIN. Damit werden abgeschobene afghanische Staatsbürger bei ihrer Reintegration in der Heimat unterstützt. Es können verschiedene Leistungen wie Qualifizierungen oder Unterstützungsgelder bei der Gründung eines Geschäfts in Anspruch genommen werden. Auch eine soziale, medizinische oder psychologische Beratung und Betreuung ist möglich. Das Programm läuft bis 2020 und ist auf 700 Euro pro Person begrenzt.
Quelle: hib
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