Merz: Neuanlauf der bestehenden Atommeiler unwahrscheinlich
Öfter hat Friedrich Merz die Reaktivierung der abgeschalteten Atomkraftwerke gefordert. Nun, kurz vor den Neuwahlen, äußert er sich skeptisch gegenüber dem Vorhaben.

CDU-Kanzlerkandidat Friedlich Merz sieht eine Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Atommeiler inzwischen skeptisch.
Foto: John Macdougall/AFP via Getty Images
Merz hat es in den vergangenen Jahren oft als Fehler bezeichnet, dass der in Regierungszeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossene Atomausstieg angesichts von Energie- und Gasknappheit von der Ampel-Koalition nicht aufgeschoben wurde.
Bei seinem Auftritt vergangene Woche in der ZDF-Sendung sagte er nun: „Ich persönlich bin da skeptisch.“
Deutschland als Vorreiter in der Kernfusion
Und auch die Kernfusion wolle eine neue Regierung in Deutschland vorantreiben. „Wir sprechen uns für zwei große Fusionsreaktoren aus, die in Deutschland erprobt werden sollen. Wir wollen hier den Ersten in Deutschland am Netz haben – wir wollen es nicht China überlassen, sondern wir wollen das – weil wir zwei Forschungsreaktoren schon haben“, so Merz.
Gabriel: Klimaschutz der Reihe nach und besser im Ausland
Sigmar Gabriel (SPD), der in der gleichen Sendung anwesend war, und Merz waren sich einig darin, dass der grüne Wandel langsamer angegangen werden müsse. „Die Frage ist: sind wir bereit – auch beim so wichtigen Thema Klimaschutz – Dinge nacheinander und nicht alle auf einmal zu machen?“, fragte der ehemalige Bundesminister für Wirtschaft und Energie.
„Wir haben hier genau wie in vielen anderen Bereichen das Problem, dass für einen relativ kleinen Anteil an weltweiten Emissionen – wir haben zwei Prozent an den weltweiten Emissionen – um die auf ein Prozent zu bringen, oder auf null, müssen wir sehr viel Geld aufwenden; sehr viel! Da stellt sich natürlich die Frage: Ist es eigentlich klug, für relativ wenig CO₂-Verringerung sehr viel Geld auszugeben oder ist es klüger, in andere Länder zu gehen, bei denen mit dem gleichen Geld ein Vielfaches an CO₂-Emissionen reduziert werden kann?“
Dies gelte allerdings als „klimapolitischer Hochverrat“. Es würde dann gesagt werden, dass man selbst nicht den Mut hätte, etwas im eigenen Land zu verändern.
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