Missbrauch von Notrufen hat zugenommen - 11.000 Verstöße im Jahr 2016
Wenn Anrufer die 110 oder die 112 wählen, sind Rettungskräfte sofort in Alarmbereitschaft. Nicht immer brauchen Anrufer wirklich Hilfe. Einfach auflegen geht trotzdem nicht.

HAMBURG, GERMANY - DECEMBER 09: A policewoman works at the control center at a police station on December 9, 2010 in Hamburg, Germany. The police officer receives emergency calls and hints on crimes from citizens to co-ordinate the daily operation schedule.
Foto: Photo by Andreas Rentz/Getty Images
Die Zahl falscher Notrufe und der Missbrauch von sogenannten Nothilfemitteln hat laut Statistik zugenommen. Im vergangenen Jahr gab es fast 11.000 Verstöße, hieß es aus dem Bundeskriminalamt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Gezählt werden neben falschen Notrufen auch Beschädigungen von „Unfallverhütungs- und Nothilfemitteln“ wie Feuerlöschern oder Nothämmern. 2015 hatten die Landeskriminalämter insgesamt rund 300 Fälle weniger registriert. Der Missbrauch eines Notrufs ist strafbar.
Die meisten Verstöße gab es 2016 im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen (1.945). An zweiter Stelle folgt Berlin (1.353), dann Baden-Württemberg (1.192) und Bayern (1.126). Täter können mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren oder Geldstrafen belangt werden.
Viele falsche Notrufe tauchten nicht in der BKA-Statistik auf, weil keine böswillige Absicht vorliege, sagte Björn Neureuther, Vorsitzender des Bundesfachausschusses Schutzpolizei der Polizeigewerkschaft GdP, der Deutschen Presse-Agentur.
Häufig wählten Menschen den Notruf, die Hilfe oder Kontakt suchten oder beispielsweise verlorene Tiere melden wollten. „Uns ist es lieber, wenn Menschen einmal zu oft anrufen. Menschen, die Probleme haben, sollen sich weiter an die Polizei wenden“, sagte Neureuther. (dpa)
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