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Unterwanderung durch Drogenbanden möglich

Polizeigewerkschaft warnt: Neue kriminelle Strukturen befürchtet

Seit April ist der Konsum von Cannabis erlaubt – ab Juli können Anbauclubs eine Lizenz beantragen. Die Gewerkschaft der Polizei warnt vor Missbrauch.

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Unter bestimmten Bedingungen ist der Cannabis-Anbau nun legal. Doch nicht alle Plantagen sind es tatsächlich.

Foto: Akacin Phonsawat/iStock

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Lesedauer: 2 Min.

Seit April ist der Konsum von Cannabis unter bestimmten Umständen erlaubt – ab am 1. Juli können Anbauvereine, sogenannte Cannabis Social Clubs, an den Start gehen und eine Lizenz für den Anbau beantragen.
Die Vereine dürfen höchstens 500 Mitglieder haben und maximal 25 Gramm Cannabis pro Tag und 50 Gramm pro Monat an diese abgeben.
Außerdem dürfen sie an ihre Mitglieder Samen und Stecklinge für den Eigenanbau zu Hause weitergeben – und zwar bis zu sieben Samen oder fünf Stecklinge pro Monat. Mitglieder der Clubs können nur Erwachsene werden. Sind sie unter 21 Jahre alt, bekommen sie höchstens 30 Gramm pro Monat.

Unterwanderung durch Drogenbanden

Anlässlich des Inkrafttretens der Regelungen zum Eigenanbau von Cannabis hat die Gewerkschaft der Polizei vor zunehmendem Drogenmissbrauch durch Minderjährige und einer Unterwanderung legaler Anbaumöglichkeiten durch Drogenbanden gewarnt.
„Wir befürchten, dass Straftäter aus dem Bereich der organisierten Kriminalität die Möglichkeit der Anbauvereine dafür nutzen werden, kriminelle Strukturen auszubauen“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Alexander Poitz, der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag).
„Die Anbauvereine bergen damit das Risiko, dass der Schwarzmarkt für Cannabis wächst“, erklärte Poitz weiter.

Negative Auswirkungen für Kinder und Jugendliche

Auch vor zunehmenden Problemen für den Jugendschutz durch die bald zahlreichen Anbaumöglichkeiten warnte der GdP-Vize: „Wir befürchten insbesondere bei Kindern und Jugendlichen negative Auswirkungen, weil bald deutlich mehr Cannabis im Umlauf sein wird und auch offen konsumiert werden wird.“
Die von Befürwortern der Cannabis-Legalisierung erwartete Entlastung der Sicherheitsbehörden sei bislang nicht eingetreten, erklärte Poitz. Fakt sei, dass die Polizei durch das Cannabisgesetz zusätzliche Aufgaben bekommen habe, wodurch eine Mehrbelastung erwartet werde. Wegen des zusätzlichen Aufwands müsse der Bund zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, forderte der Gewerkschafter. (afp/red)

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