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Fußball-Superliga: Heftige Kritik – „Wirtschaftsmodell des Fußballs gefährden”

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Lesedauer: 4 Min.

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um den Originaltext zum Video: „Heftige Kritik an der geplanten Europa Fußball Superliga“ vom YouTube-Kanal „NTD-Deutsch“. Epoch Times hat keine redaktionellen Änderungen vorgenommen. 
Fußballverbände, Fans und Politiker kritisieren den Schritt von zwölf europäischen Top-Fußballklubs. Diese wollen eine eigenständige „Superliga“ gründen. Die Superliga soll der etablierten Champions League des Europäischen Fußballverbandes (UEFA) Konkurrenz machen.
„Manchester United, Real Madrid, Juventus und Chelsea gehören zu den zwölf Gründungsklubs der neuen Fußball-Superliga. Doch nun droht die UEFA, sie von der Teilnahme an Wettbewerben auf nationaler, europäischer oder globaler Ebene auszuschließen und hat angekündigt, sich dagegen zu wehren“, sagt Neil Woodrow von NTD London.
Die beteiligten Vereine begründeten ihren Schritt in einer Erklärung, dass die „globale Pandemie die Instabilität des bestehenden europäischen Fußball-Wirtschaftsmodells beschleunigt hat“. Ihnen zufolge bestehe die „Notwendigkeit, qualitativ hochwertigere Spiele und zusätzliche finanzielle Mittel für die gesamte Fußballpyramide bereitzustellen“.
Das Originalvideo von NTD Deutsch: 
Die zwölf Gründungsfußballklubs sind aus England, Spanien und Italien. Aus Deutschland ist kein Verein dabei. 
Fußballverbände, Fan-Organisationen und Politiker in ganz Europa haben die Abspaltung kritisiert.
Der europäische Fußball-Dachverband UEFA hielt am Montag eine Krisensitzung ab.
In einer Erklärung von UEFA hieß es, sie werde „alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen auf allen Ebenen, sowohl juristisch als auch sportlich, in Betracht ziehen, um dies zu verhindern.“ Sie will auch die beteiligten Klubs vom nationalen, europäischen und internationalen Wettbewerb ausschließen. 
Die Superliga-Klubs reagierten darauf mit einer Erklärung: Sie würden vor Gericht ziehen, um ihre Interessen beim Aufbau der Superliga zu schützen.
Premierminister Boris Johnson ist kein Fan der neuen Superliga.
„Wir werden alles durchspielen, was wir mit den Fußballverbänden tun können, um sicherzustellen, dass dies nicht so abläuft, wie es derzeit vorgeschlagen wird. Ich glaube nicht, dass das eine gute Nachricht für die Fans und eine gute Nachricht für den Fußball in unserem Land ist“, so Boris Johnson, Premierminister Großbritanniens.
Der Geschäftsführer von „Football Supporters Europe“ sagt, dass sie dies erwartet hätten, aber das Ausmaß nicht vorhersehen konnten.
„Ich denke, es ist niederträchtig. Eher eine gierige Machtübernahme, die wir nie erwartet hätten. Sie behaupten, dass sie es im Interesse des Fußballs tun; sie behaupten, dass sie es im Interesse aller tun; sie behaupten sogar, dass dies eine Antwort auf die Herausforderungen der Pandemie ist. Was sie wirklich tun, ist nur, das Wirtschaftsmodell des Fußballs zu gefährden und jeden einzelnen Klub in Europa in Gefahr zu bringen“, sagt Ronan Evain, Geschäftsführer beim Verband Football Supporters Europe.
Der Weltfußballverband FIFA hatte im Januar gewarnt, dass er eine Liga, die sich abspaltet, nicht anerkennen wird. Spieler, die daran teilnehmen, würden von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen. 
Letzten Sonntag jedoch hatte die FIFA lediglich eine „Missbilligung“ gegenüber der „abtrünnigen europäischen Liga“ geäußert. Von Sanktionen war gar keine Rede.
Die Fußballfans sind nicht so begeistert von einer Superliga.
„Wenn man eine Liga gründet und sie zu einem geschlossenen Laden macht, ist das einfach total unfair. Das macht den Fußballwettbewerb zunichte. Es ist so, als würde man die Premier League zu einer Art amerikanischen Liga machen, in der es keinen Abstieg und keinen Aufstieg gibt. Das ist einfach lächerlich. Ich denke nicht, dass europäische Klubs, die eine Geschichte in Europa haben, sich auf ihr ausruhen sollten, wenn es um die Zukunft geht“, erklärt Fintan Munnery, Fan des Southampton Football Clubs.
Doch der finanzielle Aspekt spielt in diesem Zusammenhang ebenso eine wesentliche Rolle.
Die globale Finanzgruppe JPMorgan gab am Montag bekannt, dass sie die Finanzierung für die Superliga bereitstellen wird. Die zwölf Gründungsklubs sollen 3,5 Milliarden Euro erhalten, um „ihre Investitionspläne in die Infrastruktur zu unterstützen und die Auswirkungen der COVID-Pandemie auszugleichen“.
 

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