Logo Epoch Times

AOK: Deutsche Ärzte verschreiben immer häufiger Hydroxychloroquin

top-article-image

Das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin schützt laut einer aktuellen Studie offenbar nicht vor einer Ansteckung mit Sars-Cov-2.

Foto: David J. Phillip/AP/dpa/dpa

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

Der Malaria-Wirkstoff Hydroxychloroquin, dem eine Wirkung gegen das Coronavirus nachgesagt wird, hat auch in Deutschland viele Anhänger gefunden.
Das zeigt eine vorläufige Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, über die der “Spiegel” in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Wurden im Februar dieses Jahres geschätzt rund 704.000 Tagesdosen Hydroxychloroquin abgegeben, waren es im März schon fast 1,06 Millionen.
Damit wurde das Medikament fast 10.000 Patienten mehr verschrieben als im Monat zuvor, so die AOK-Analyse. Im April und Mai sanken die Zahlen zwar wieder, blieben aber auf einem höheren Niveau als im Vorjahr. Im Juni lagen die Werte dann unter dem Durchschnitt des Vorjahres.
In Europa wurde der Wirkstoff für die Behandlung von Covid-19 nie zugelassen. Zudem warnte Anfang April die Europäische Arzneimittel-Agentur vor dem Einsatz bei Corona-Patienten. Offenbar hielten sich viele Ärzte aber nicht daran, so zeigt die AOK-Analyse.
Hydroxychloroquin ist eng mit dem älteren Wirkstoff Chloroquin verwand, der vor mehr als 80 Jahren vom deutschen Chemiemulti IG Farben entwickelt worden war, aus dem später der Bayer-Konzern hervorging.
Heute wird das Arzneimittel auch gegen Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Laut einiger Studien soll der Wirkstoff gegen Covid-19 wenig ausrichten. Auch seien bei einigen Herzrhythmusstörungen aufgetreten, die das Medikament einnahmen, berichtet das Magazin. (dts/nh)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.