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Jobwechsel

Schwedischer Chef-Epidemiologe wechselt zur WHO

Der schwedische Chef-Epidemiologe Anders Tegnell wechselt auf eine hohe Position bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Tegnell entwarf den schwedischen Sonderweg im Umgang mit dem Coronavirus, also den Verzicht auf grundrechtseinschneidende Maßnahmen.

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Der schwedische Chef-Epidemiologe Anders Tegnell.

Foto: MAGNUS ANDERSSON/TT News Agency/AFP via Getty Images

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Der schwedische Chef-Epidemiologe Anders Tegnell wechselt auf eine hochrangige Position bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der 65-Jährige werde als “führender Experte” in einem neuen WHO-Team für die Koordination der Zusammenarbeit mit dem UN-Kinderhilfswerk Unicef und der internationalen Impfallianz Gavi zuständig sein, teilte am Mittwoch die zentrale schwedische Gesundheitsbehörde mit. Zu seinen Aufgaben werde es gehören, Corona-Impfstoffe für Länder rund um die Welt verfügbar zu machen.
Tegnell zeichnet sich für den schwedischen Sonderweg im Umgang mit dem Coronavirus verantwortlich. Schweden setzte vor allem auf freiwillige Maßnahmen der Bürger und verzichtete auf rigorose Schritte. So verhängte das Land im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten nie einen Lockdown, auch gilt bis auf wenige Ausnahmen keine Maskenpflicht.

Herdenimmunität ist nicht das Ziel

Tegnell bestritt jedoch wiederholt, die sogenannte Herdenimmunität anzustreben – also eine weitgehende Immunisierung der Bevölkerung durch Masseninfektionen. Vielmehr argumentierte er, dass rigorosere Methoden nicht effektiv genug seien, um ihren Einsatz zu rechtfertigen.
In Schweden (ca. 10,4 Mio. Einwohner) wurden bislang insgesamt etwa 17.000 Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet, das sind deutlich mehr als in den Nachbarländern Norwegen und Finnland. Allerdings verzeichnet Deutschland (ca. 83 Mio. Einwohner) bisher trotz vieler Maßnahmen mehr als 123.000 Corona-Tote.
(afp/mf)

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