Auf Intensivstation
Nach BioNTech-Impfung: 18-jähriger Schüler erkrankt an Herzmuskelentzündung
Nach AstraZeneca sorgt nun der Impfstoff von BioNTech/Pfizer für Schlagzeilen. Jüngsten Berichten zufolge stehe das Vakzin unter Verdacht, Herzmuskelentzündungen auszulösen – vor allem bei jüngeren Männern.

Der Impfstoff des US-Konzerns Biontech/Pfizer steht unter Verdacht, Herzmuskelentzündungen auszulösen.
Foto: JOEL SAGET/AFP via Getty Images
Nach zahlreichen Berichten über schwere bis manchmal sogar tödlich endende Impfschäden durch den AstraZeneca-Impfstoff mehren sich nun auch Meldungen hinsichtlich einer mutmaßlich gravierenden Nebenwirkung nach einer Impfung mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer. Demnach traten mehrere Fälle bei jungen Männern auf, die nach einer Corona-Impfung mit BioNTech an einer Herzmuskelentzündung erkrankt sind – auch in Deutschland.
So geschehen bei einem 18-jährigen Schüler aus Baden-Württemberg, der nach seiner zweiten Impfung mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) entwickelte und im Klinikum Ludwigsburg intensivmedizinisch behandelt werden musste. Mittlerweile wurde er schon wieder entlassen. Im Entlassungsbericht des 18-Jährigen ist die Rede von einem “zeitlichen Zusammenhang” zur Impfung. Zudem führt das Klinikum Ludwigsburg sieben ähnliche Fälle im Bericht auf.
Bereits vor Wochen hatten diverse Medien, vor allem aus Israel, über dutzende Fälle von Herzmuskelentzündungen als Nebenwirkung nach einer Impfung mit dem „Comirnaty“-Vakzin von BioNTech/Pfizer berichtet. Das israelische Gesundheitsministerium bezog daraufhin Stellung und erklärte eine überdurchschnittliche Häufung der Herzmuskelerkrankung für nicht erwiesen.
Es untersucht derzeit mindestens 62 Fälle von Herzmuskelentzündungen, die nach Verabreichung des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs auftraten. In 56 dieser Fälle kam es nach der zweiten Impfung zu einer Myokarditis. Hauptbetroffene waren junge Männer zwischen 18 und 30 Jahren. Eine 22-jährige Frau und ein 35-jähriger Mann verstarben aufgrund einer aufgetretenen Herzmuskelentzündung. Beide waren zuvor bei guter Gesundheit gewesen.
Besonders junge Männer ab 16 Jahren gefährdet
Die Untersuchung ergab auch, dass von denjenigen, die die zweite Dosis erhielten, eine Person von 100.000 mögliche Nebenwirkungen einer Myokarditis entwickelten. Diese Zahl stieg jedoch auf 1:20.000 bei den 16-30-Jährigen an, wie „The Times of Israel“ in ihrem Bericht anführt.
Das Ministerium hatte die Untersuchung eigentlich unter Verschluss gehalten, israelische Medien waren aber an die Dokumente gelangt und hatten Passagen daraus veröffentlicht. Im Report des Ministeriums heißt es demnach, ein Zusammenhang zwischen den Herzerkrankungen und der Impfung sei „wahrscheinlich“, dieser müsse aber noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden, wie von “RT” berichtet.
BioNTech selbst hatte in seinen eigenen Studien bislang keinen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung und Myokarditis-Fällen protokolliert. Der US-Pharmakonzern dementiert gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“ einen Zusammenhang zwischen dem BioNTech-Impfstoff und Herzmuskelentzündungen:
Man „ist sich der israelischen Beobachtungen der Erkrankung bewusst, die überwiegend bei jungen Männern aufgetreten sei, die den Impfstoff von Pfizer/Biontech erhielten“. Unerwünschte Nebenwirkungen würden regelmäßig gründlich überprüft. „Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass Myokarditis ein Risiko im Zusammenhang mit der Anwendung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer/Biontech darstellt.“
Israelische Experten erklären, dass in anderen Ländern offenbar deshalb noch keine Zunahme der Herzmuskelentzündungen bei Jüngeren beobachtet worden sei, weil die Impfrate bei Jüngeren dort oftmals geringer sei als in Israel.
Paul-Ehrlich-Institut weiß von Verdachtsfällen seit Februar
Dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) waren ähnliche Verdachtsfälle von Herzmuskelentzündungen nach der Impfung mit „Comirnaty“ in Deutschland schon im Februar/März, also schon vor den Berichten aus Israel und vor dem Ereignis in Heilbronn bekannt. Entnehmbar ist dies aus einem Sicherheitsbericht des Instituts, der am 4. März veröffentlicht wurde und Verdachtsfälle von Nebenwirkungen bis einschließlich dem 26. Februar erfasst.
Dem PEI zufolge seien sieben Fälle von Myokarditis nach der Impfung mit „Comirnaty“ gemeldet worden. Die Patienten seien zwischen 23 und 89 Jahre alt gewesen und die Myokarditis sei wenige Stunden bis vier Tage nach der Impfung aufgetreten.
Das PEI hatte im Februar angekündigt, die aufgetretenen Myokarditisfälle im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung genauer untersuchen zu wollen, dazu aber seitdem keine weiteren Informationen veröffentlicht. In den Sicherheitsberichten des Instituts fehlt der Hinweis auf Herzmuskelentzündungen als mögliche Nebenwirkung von „Comirnaty“ sogar. Wie viele weitere Verdachtsfälle dem PEI bis zum heutigen Zeitpunkt gemeldet wurden, teilt das Institut auf Nachfrage des „RND“ nicht mit. (aa)
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