Bundesverband Digitale Wirtschaft will Ende des Bildungs-Kooperationsverbots
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft beklagt "massive Defizite bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen in den Schulen" - und fordert, dass Kooperationsverbot aufzuheben.

IPads im Englischunterricht in Emmen, 2011.
Foto: LEX VAN LIESHOUT/AFP/Getty Images
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) fordert Union und SPD in Falle einer Koalition zur Aufhebung des Kooperationsverbots in der Bildung auf. Im Hinblick auf Digitalisierung an Schulen sei das Kooperationsverbot “absolut kontraproduktiv”, sagte Verbandspräsident Matthias Wahl dem “Handelsblatt” am Donnerstag. Es sei daher geboten, es in der laufenden Legislaturperiode “endlich zu beerdigen”.
BVDW-Chef Wahl beklagte “massive Defizite bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen in den Schulen”. Das Kooperationsverbot schütze nicht die Kulturhoheit einzelner Länder, sondern sie “schädigt das gesamte Bildungssystem der Bundesrepublik”, sagte er. Die Regelung verwehrt dem Bund derzeit jegliche Einmischung in die Schulpolitik.
“Die digitale und ökonomische Bildung bewegt sich auf einem Niveau, das den Ansprüchen Deutschlands als führende Technologienation nicht im Ansatz gerecht wird”, kritisierte Wahl.
Daher fordert der Verband die Einführung von Informatik als Pflichtfach an Schulen, wie die Zeitung unter Berufung auf ein Positionspapier des BVDW berichtete. Deutschland könne es sich nicht mehr leisten, dass an den Schulen Informatik ein Nischenfach für wenige sei.
Lehrer müssten außerdem “selbstverständlich” Dienstrechner, Lehr- und Lernsoftware zur Verfügung stehen und die Arbeit mit Computern müsse “zum Regelfall werden”. Schüler müssten lernen, “dass digitale Technologie nicht nur zum Chatten und Spielen genutzt werden kann”, forderte der BVDW demnach. (afp)
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