Einzelhandel unter Druck
Nachfrageeinbruch: Bekleidung, Möbel und Fahrräder besonders betroffen
Der deutsche Einzelhandel steht vor schwierigen Zeiten: Im Juli verschlechterte sich das Geschäftsklima erheblich, wie eine aktuelle Ifo-Umfrage zeigt. Händler berichten von rückläufiger Nachfrage und erwarten in den kommenden Monaten keine Besserung.

Für das zweite Quartal 2024 meldeten 54,1 Prozent der Einzelhändler eine unzureichende Nachfrage. Besonders angespannt ist die Lage unter anderem bei Fahrradverkäufern. Foto: LightFieldStudios/iStock
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Das Geschäftsklima im Einzelhandel in Deutschland hat sich im Juli spürbar verschlechtert. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts hervor.
Der Indikator sank demnach auf -25,4 Punkte, nach -19,5 Zählern im Juni. Die Einzelhändler beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage deutlich zurückhaltender. Ihre Erwartungen für die nächsten Monate haben sich weiter eingetrübt. „Eine deutliche Belebung der Geschäfte im Einzelhandel in der zweiten Jahreshälfte wird damit unwahrscheinlicher“, sagte Ifo-Experte Patrick Höppner.
Unzureichende Nachfrage, wenig Kunden
Einzelhändler mit Fahrrädern, Elektrotechnik und elektronischen Haushaltsgeräten sowie Drogeriemärkte berichten von einer ungünstigen Entwicklung ihres Geschäfts. Auch der Lebensmitteleinzelhandel und die Verkäufer von Autos waren weniger zufrieden. Verkäufer von Fahrrädern, Bekleidung, Möbeln und Einrichtungsgegenständen schätzen ihre Geschäftslage als besonders angespannt ein.
Für das zweite Quartal 2024 meldeten 54,1 Prozent der Einzelhändler eine unzureichende Nachfrage. Bei 46,2 Prozent kamen zu wenige Kunden in die Geschäfte.
Den Fachkräftemangel spürten 32,1 Prozent. „Fachkräfte fehlen, auch wenn die Einzelhändler zurzeit mit einem insgesamt sinkenden Personalbedarf planen“, sagte Höppner. Finanzierungsschwierigkeiten meldeten 6,1 Prozent der Einzelhändler. (dts/red)
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