Höchster Stand seit 10 Jahren
Insolvenzzahlen erreichen im Juli neue Rekorde - 46 Prozent mehr Pleiten als vor Corona
Es gibt deutlich mehr Insolvenzen. Besonders auffällig ist ein Anstieg im Verarbeitenden Gewerbe. Stärker als üblich waren die Länder Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen betroffen.

Im Jahr 2023 meldeten 17.814 Unternehmen Insolvenz an. Foto: Martin Gerten/dpa
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Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland ist im Juli deutlich angestiegen – auf den höchsten Stand seit fast 10 Jahren. Das teilte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag mit.
Konkret zählte das Institut 1.406 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland, 20 Prozent mehr als im Vormonat und 37 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Der aktuelle Wert liege zudem 46 Prozent über dem Juli-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.
Pleitenauffällig: Das verarbeitende Gewerbe
Der deutliche Anstieg der Insolvenzzahlen betreffe alle Branchen, falle jedoch besonders deutlich im Verarbeitenden Gewerbe aus, so das IWH.
Nach 100 insolventen Industrieunternehmen im Juni, was auch dem Durchschnitt der letzten zwölf Monate entsprach, lag die Zahl bei 145 im Juli. Deutlich stärker als üblich waren die Länder Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen betroffen.
„Wir rechnen damit, dass die Insolvenzzahlen im August leicht sinken und dann im September wieder ansteigen“, sagte Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität.
Damit dürfte die Zahl der Insolvenzen auch weiterhin durchgehend über dem Niveau von vor der Corona-Pandemie liegen, erwartet das Institut. (dts/red)
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