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Klimaziel in nächster Nähe? Stromerzeugung aus Gas überholt Kohle in Deutschland

Noch nie wurde so viel Strom in Deutschland aus Erdgas produziert. Damit überholte das Gas erstmals die Steinkohle. Andere erneuerbare Energiequellen bleiben vorerst auf der Strecke.

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Offshore Öl- und Gasproduktion.

Foto: istock

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Die Stromerzeugung aus Gas ist nach einem Bericht der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Mittwochsausgabe) im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert gestiegen.
Es habe 2019 einen Anstieg um 10,3 Prozent auf 91 Milliarden Kilowattstunden gegeben, hieß es unter Berufung auf Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Gas sei damit drittwichtigster Energieträger nach Braunkohle und Windkraft an Land gewesen.
Wie die Zeitung unter Berufung auf die “Denkfabrik Agora Energiewende” berichtete, seien die deutschen CO2-Emissionen stärker gesunken als erwartet.
Gegenüber 1990 seien sie 2019 um 35 Prozent gefallen, wodurch das im Klimaschutzplan der Bundesregierung verankerte Ziel, den Treibhausgasausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu mindern, überraschend „in greifbarere Nähe“ gerückt sei.
Gas ist in diesem Zusammenhang die einzige fossile Stromquelle, deren Bedeutung 2019 zugenommen hat. Das liegt daran, dass einerseits die Abkehr von Kohle und Atom vorankomme, der Ausbau der erneuerbaren Energien aber nicht schnell genug erfolge.
Vor allem der Windkraft-Ausbau wird derzeit insbesondere durch politische Hemmnisse, aber auch durch Klagen gegen neue Standorte ausgebremst.
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae sieht in dem relativ emissionsarmen Gas derzeit eine notwendige Ergänzung zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien.
Allerdings müssten künftig, wo heute Erdgas zum Einsatz kommt, “vermehrt grüne Gase wie Wasserstoff und Biomethan genutzt werden”, sagte Andreae der “FAZ”. Sie forderte auch eine stärkere Förderung von gasbetriebenen Anlagen zur Kraftwärmekopplung (KWK). (afp/nh)

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