O2 startet sein 5G-Netz – Experte warnt vor gesundheitlichen Folgen
Als die Bundesnetzagentur Mobilfunkfrequenzen für den Übertragungsstandard 5G versteigerte, griffen die Netzbetreiber tief in die Tasche. Inzwischen ist der Ausbau in vollem Gange, nun auch mit Telefónica. Martin Pall, Professor für Biochemie und Grundlagenforschung in der Medizin, warnt vor den Auswirkungen von 5G auf die Gesundheit.

Eine neue 5G-Antenne von O2 (Telefonica) in Köln.
Foto: Henning Koepke/Telefonica/dpa/dpa
Das Mobilfunkunternehmen Telefónica hat als dritter deutscher Netzbetreiber Antennen in dem Übertragungsstandard 5G aktiviert. Die Anschaltphase mit rund 150 Funkstationen in fünf Großstädten habe begonnen, teilte Telefónica am Samstag mit.
Von diesem Dienstag an können Kunden der Telefónica-Marke O2 das Netz nutzen, wenn sie einen entsprechenden Tarif und ein 5G-kompatibles Endgerät haben.
Die Stationen stehen in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main und Köln – dort decken sie aber nur einen kleinen Teil des Stadtgebiets ab. Die Aktivierung ist ein erster Schritt, in den kommenden Monaten soll Telefónicas Ausbau schnell vorankommen.
Noch in diesem Monat sollen Stationen in zehn weiteren Großstädten hinzukommen, etwa in Düsseldorf, Münster und Essen.
Die Wettbewerber Vodafone und Deutsche Telekom sind deutlich weiter als Telefónica, sie begannen bereits 2019 mit dem 5G-Ausbau. Vodafones Netz in dem neuen Standard umfasst inzwischen gut 400 Standorte mit etwa 1200 Antennen, in ihrer Reichweite leben nach Firmenangaben etwa 2,6 Millionen Menschen. Die Deutsche Telekom liegt bei über 10. 000 Standorten mit gut 30.000 Antennen – dem Bonner Konzern zufolge könnte damit die Hälfte der Bevölkerung in ihr 5G-Netz kommen. O2 will in zwei Jahren gut die Hälfte der Bevölkerung mit 5G versorgen können.
Experte warnt vor 5G-Folgen
Martin Pall, Professor für Biochemie und Grundlagenforschung in der Medizin, warnt vor Auswirkungen von 5G. In einer veröffentlichten Stellungnahme erklärt Pall die Zusammenhänge zwischen körpereigenen Calciumkanälen und Gesundheitsrisiken durch die elektromagnetische Strahlung des 5G-Netzwerkes. Dabei beeinflussen vor allem die stark gepulsten Frequenzen von 5G die spannungsabhängigen Calciumkanäle der menschlichen Zellen. Calciumkanäle kommen vorwiegend bei Muskel- oder Nervenzellen vor.
Werden Calciumkanäle übermäßig aktiviert, erhöht sich die Konzentration der Calcium-Ionen in den Zellen. Erhöhte Mengen an Calcium-Ionen führen zu vermehrtem Zelltod, oxidativem Stress, Herzrhythmusstörungen, neurologischer und neuropsychiatrischer Folgen sowie hormonellen Störungen.
Laut Professor Pall reagieren Calciumkanäle besonders sensibel auf gepulste, elektromagnetische Felder. Das 5G-Netzwerk verwendet Millimeterwellen und ist darauf ausgelegt, große Datenmengen pro Sekunde zu übertragen, und ist daher sehr hoch gepulst.
„Angesichts der hohen Rate an gepulsten Wellen der 5G-Strahlung können selbst kurzzeitige Belastungen durchaus schwerwiegende biologische Folgen nach sich ziehen“, schreibt Professor Pall.
Laut Professor Pall seien diese Aspekte in den geltenden Sicherheitsrichtlinien und Untersuchungen nicht berücksichtigt. Die aktuellen Sicherheitsprüfungen, die hauptsächlich die Auswirkung der thermischen Strahlung untersuchen, seien laut dem Wissenschaftler mangelhaft. (dpa/sua)
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