Logo Epoch Times
Rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt

Wegen Billig-Konkurrenz aus China: Chiles größtes Stahlwerk schließt

Nach 74 Jahren ist Schluss: In Chile gehen am Montag die Hochöfen des größten Stahlwerk des Landes aus. Importstahl aus China ist günstiger.

top-article-image

Ein Lastwagen fährt am 10. September 2024 am Haupteingang von Siderurgica Huachipato in Talcahuano, Region Bio Bio, Chile, vorbei. Huachipato war Chiles größter Stahlproduzent – bis zur Schließung am 16. September 2024.

Foto: Maribel Fornerod/AFP via Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

In Chile erlöschen am Montag die Hochöfen des größten Stahlwerk des Landes. Die Huachipato-Fabrik in Talcahuano, rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago, macht dicht, 2.700 direkte und 20.000 weitere damit verbundene Arbeitsplätze sind betroffen.

Grund der Schließung: Pekings Stahlpolitik

Diese Schließung ist in erster Linie auf den Zustrom billigerer chinesischer Stahlimporte zurückzuführen, die den lateinamerikanischen Markt in den letzten Jahren überschwemmt haben.
In Chile wird bis auf recyceltes Metall nun kein Stahl mehr produziert.

Vor dem Huachipato-Stahlwerk in der Stadt Talcahuano, Chile, am 4. April 2024.

Foto: Guillermo Salgado/AFP via Getty Images

Huachipato wurde 1950 gegründet und produzierte einst rund 800.000 Tonnen Stahl pro Jahr. Das Unternehmen belieferte hauptsächlich die Bergbauindustrie, den Motor der chilenischen Wirtschaft.
Es wird erwartet, dass sich die Schließung des Werks auf 1.090 kleine und mittlere Unternehmen in der Region auswirken wird.

Importstahl 40 Prozent günstiger

Chinesischer Importstahl wird in Chile um rund 40 Prozent günstiger verkauft. Seit 2019 häufte Huachipato deshalb Verluste in Höhe von 700 Millionen Euro an.

Gesamtansicht von Siderurgica Huachipato in Talcahuano, Region Bio Bio (11. September 2024). Das ist das Ende des 74 Jahre alten Unternehmens mit starken sozialen Wurzeln.

Foto: Franco Safasuli/Maribel Fornerod/AFP via Getty Images

Das Unternehmen versuchte zu überleben, forderte Aufschläge auf chinesische Importe. Diese wurden im vergangenen April auch von einer Regierungskommission genehmigt, die „unlauteren Wettbewerb“ chinesischer Unternehmen feststellte.
Die Maßnahme kam jedoch zu spät und reichte nicht aus. (afp/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.