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Pfandbriefbanken

Preisrückgang bei Immobilien gestoppt

Die Preise für Immobilien sinken weiter. Ob von einer Trendwende die Rede sein kann, darüber sind sich Experten noch uneins. Die Mieten steigen allerdings weiterhin.

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„Nach zwei Jahren des Abschwungs scheint das weitere Rückschlagpotenzial inzwischen begrenzt zu sein“, sagte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Foto: geogif/iStock

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Der knapp zweijährige Rückgang der Immobilienpreise in Deutschland ist zumindest vorerst gestoppt: Nach Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) waren sowohl Wohn- als auch Gewerbeimmobilien im zweiten Quartal ein wenig teurer als noch in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Der vdp-Immobilienpreisindex stieg um ein halbes Prozent auf 175,5 Punkte, wie der Verband in Berlin mitteilte.

Pfandbriefbanken: Noch keine Trendwende

In den vergangenen Tagen riefen Volks- und Raiffeisenbanken sowie das Institut für Weltwirtschaft in Kiel bereits eine Trendwende auf dem Immobilienmarkt aus, die Pfandbriefbanken sind in dieser Hinsicht jedoch zurückhaltend.
„Es ist noch deutlich zu früh, eine Trendumkehr auszurufen, aber eine Entspannung der schwierigen Lage zeichnet sich ab“, sagte Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Der vdp-Index basiert nach Angaben des Verbands auf den Transaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten.

Uneinheitliche Entwicklung in den sieben größten Städten

Wohnungen und Wohnhäuser waren demnach im zweiten Quartal ein halbes Prozent teurer als im ersten, im Vergleich zum Vorjahr jedoch 2,9 Prozent günstiger. Die Entwicklung in den sieben größten Städten ist laut vdp in diesem Jahr bislang uneinheitlich.
Gesunkene Preise:
Düsseldorf (-0,5 Prozent)
München (-0,4)
Stuttgart (-0,2)
Gestiegene Preise:
in Frankfurt am Main (+0,5)
Hamburg (+0,6)
Köln (+1,1)
Berlin (+1,2)

Für Mieter unerfreulich

Von Preisrückgängen keinerlei Rede ist hingegen nach wie vor auf dem Mietmarkt: Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern waren im zweiten Quartal laut vdp im bundesweiten Schnitt um 6,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, im Vergleich zum ersten Quartal ein Anstieg um 1,4 Prozent.
Den mit 6,9 Prozent auf Jahressicht höchsten Anstieg der Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern verzeichnete erneut Berlin, gefolgt von Frankfurt am Main (+5,1 Prozent) und München (+4,5 Prozent). In allen sieben Metropolen betrug das Wachstum der Neuvertragsmieten im Durchschnitt 5,5 Prozent.

Preiserwartung: Seitwärts, nicht aufwärts

Die Preise für Büros und Einzelhandelsimmobilien gaben demnach im Jahresvergleich mit einem Rückgang 7,4 Prozent noch sehr viel kräftiger nach, vom ersten auf das zweite Quartal gab es laut vdp-Index ein leichtes Plus von 0,4 Prozent. Dass die Immobilienpreise insgesamt nun wieder in die Höhe schießen, erwartet Tolckmitt nicht, sondern eine Seitwärtsbewegung für einige Quartale.
“Wir gehen davon aus, dass die sich abzeichnende Seitwärtsbewegung noch einige Quartale anhalten wird. Unsicherheitsfaktoren für die weitere Preisentwicklung sind seinen Angaben nach die aktuell nochmals gestiegene Gefahr der Ausweitung geopolitischer Konflikte und die derzeit verhaltene Wirtschaftsentwicklung in Deutschland”, so Tolckmitt. (dpa/dts/red)

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