1.000 Arbeitsplätze in Gefahr
Stahlwerk im süditalienischen Tarent vor der Verstaatlichung
Eines der größten Stahlwerke Europas steht vor der Verstaatlichung. Der Luxemburger Stahlkonzern ArcelorMittal, dem es zu 62 Prozent gehört, steht in der Kritik der Investitionsagentur Italiens.

Stahlwerke sind wichtig, wenn viel gebaut wird.
Foto: Julian Stratenschulte/Symbolbild/dpa
Die staatliche italienische Investitionsagentur Invitalia hat das Wirtschaftsministerium in Rom aufgerufen, das kriselnde Stahlwerk in Tarent im Süden des Landes unter staatliche Aufsicht zu stellen.
Invitalia habe sich in den vergangenen Monaten nach Kräften bemüht, ein Abkommen mit dem Hauptaktionär, dem Luxemburger Stahlkonzern ArcelorMittal, zu schließen. Doch der weigere sich, mit frischem Geld das Fortbestehend des Werkes zu sichern. Es ist eines der größten Stahlwerke Europas.
Das Unternehmen Acciaierie d’Italia, früher Ilva, gehört zu 62 Prozent AcelorMittal und zu 38 Prozent dem italienischen Staat. Invitalia kritisierte am Sonntag, ArcelorMittal weigere sich, das Gemeinschaftsunternehmen in geordneter Weise aufzulösen. Die Investitionsagentur dringt darauf, es unter „Sonderverwaltung“ zu stellen. Dann würden vom Staat bestellte Manager das Unternehmen führen und neue Investoren suchen.
Die Gewerkschaften kommen Montagabend mit Wirtschaftsminister Adolfo Urso in Rom zusammen, um über die Verstaatlichung und den Erhalt von tausenden Arbeitsplätzen zu beraten. Urso hat sich bereits dafür ausgesprochen, dass der Staat „die Früchte der Arbeit und das Opfer von Generationen wieder an sich nimmt“.
Das Stahlwerk ist seit Jahren in der Krise. Es war bereits 2015 verstaatlicht worden. 2018 übernahm ArcelorMittal die Ilva-Gruppe mit damals 10.700 Beschäftigten, 8200 von ihnen im Werk in Tarent. (afp)
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