Weihnachtseinkäufe
Trotz des Sonntags geöffnet? Beschränkte Einkaufszeiten an Heiligabend
Üblicherweise haben Geschäfte an Sonntagen geschlossen. Aber es gibt auch Ausnahmen – vor allem dann, wenn der Heiligabend wie in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt.

Wer seine Weihnachtseinkäufe noch nicht erledigt hat, sollte nicht bis Heiligabend warten.
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Für einige Verkäufer hat der Heiligabend in diesem Jahr einen bitteren Beigeschmack. Denn obwohl dieser auf einen Sonntag fällt, müssen sie arbeiten. Grund dafür ist das sogenannte Ladenschlussgesetz. Aber nicht alle Geschäfte machen davon Gebrauch – und mancherorts wird sogar vor Weihnachten gestreikt.
Wenn der 24. Dezember auf einen Sonntag fällt, gilt § 15 Ladenschlussgesetz. Demnach dürfen Verkaufsstellen, „die überwiegend Lebens- und Genussmittel feilhalten[,] […] während höchstens drei Stunden bis längstens 14 Uhr geöffnet sein.“
Hier ein Überblick über die Ladenöffnungszeiten in den einzelnen Bundesländern.

Ladenöffnungszeiten im Überblick: ² – wenn Heiligabend auf einen Sonntag fällt, bis maximal 14 Uhr, jedoch (fast) nur Geschäfte mit überwiegend/bestimmten Lebensmitteln und Weihnachtsbäumen.
Foto: https://www.schnelle-online.info/Ladenoeffnungszeiten/Heiligabend.html
Geöffnete Supermärkte eher eine Ausnahme
Doch wer glaubt, am 24. Dezember schnell die letzten Einkäufe im Supermarkt erledigen zu können, könnte vor verschlossenen Türen stehen. Denn nicht alle Geschäfte nutzen die besonderen Ladenöffnungszeiten.
Die Geschäfte von Lidl, Kaufland, Penny, Rewe, Edeka und Aldi bleiben bis auf wenige Ausnahmen geschlossen, wie der „Merkur“ berichtete. So sind beispielsweise nur die Rewe-Märkte in den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf sowie Rewe-to-go-Märkte in Bahnhöfen geöffnet.
Während Aldi Süd alle Filialen am 24. Dezember geschlossen hält, sind bei Aldi Nord aufgrund der sogenannten Bäderregel vereinzelt Märkte in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen geöffnet. Welche Filiale geöffnet ist, entscheide die zuständige Aldi Regionalgesellschaft individuell, erklärte das Unternehmen. Letzteres gilt auch für Edeka-Filialen, die eigenständig über ihre Öffnungszeiten entscheiden.
Sonderregelungen gelten zudem für Bäckereien, Zeitungskioske und Blumengeschäfte. Daher ist es ratsam, sich vor Ort über die Öffnungszeiten der jeweiligen Verkaufsstellen zu erkundigen.
Streik blockiert Weihnachtsgeschäft
Doch auch wer am Samstag vor Heiligabend noch die letzten Weihnachtseinkäufe machen will, könnte eine herbe Niederlage erleiden. Denn die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im Handel seit Donnerstag, 21. Dezember, zu Streiks aufgerufen. Grund ist die Weigerung der Arbeitgeber im Einzelhandel, in Tarifverhandlungen einzutreten.
„Wer Streiks unmittelbar vor Heiligabend verhindern will, muss an den Verhandlungstisch zurückkehren. Einseitige Tarifdiktate führen zu keiner Lösung. Die Beschäftigten warten seit Monaten auf einen Tarifabschluss, der Wertschätzung und Anerkennung für ihre Leistung widerspiegelt“, erklärte ver.di-Vorsitzender Frank Werneke. Sich den Verhandlungen zu entziehen, sei „pure Provokation und völlig respektlos“.
Die Beschäftigten im Handel, die ohnehin nicht zu den Spitzenverdienern gehören, litten am meisten unter den Preissteigerungen und kämen seit Monaten mit ihren Gehältern kaum mehr bis zum Monatsende aus, so ver.di.
„Die Verhandlungen ziehen sich nun seit über sieben Monaten hin. Das Verhalten der Arbeitgeber ist inakzeptabel. Sie handeln nach dem Motto: ‚Friss oder stirb!‘“, schilderte Silke Zimmer, für den Handel zuständiges Bundesvorstandsmitglied. Die Beschäftigten hätten daher keine andere Wahl, als weiter Druck zu machen, damit die Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrten. „Dazu gehören auch die umsatzstarken Tage kurz vor Weihnachten“, schildert Zimmer. „Die Arbeitgeber haben es in der Hand, die Streiks zu Weihnachten jederzeit zu beenden! Sie sind verantwortlich, wenn es zu leeren Regalen, geschlossenen Kassen und personallosen Abteilungen kommt.“
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