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„Krankenhausbarometer 2024“

Wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser immer schlechter

Das „Krankenhausbarometer 2024“ attestiert den Krankenhäusern die schlechteste Situation seit 20 Jahren. Mehr als 60 Prozent von ihnen haben Verluste geschrieben.

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Die wirtschaftliche Lage ist für die Krankenhäuser nicht zufriedenstellend. (Symbolbild).

Foto: Marijan Murat/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland ist nach einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) so schlecht wie seit 20 Jahren nicht.
Wie aus dem „Krankenhausbarometer 2024“ hervorgeht, über das die Zeitungen des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ berichten, haben im vergangenen Jahr 61 Prozent der Häuser Verluste geschrieben. Das ist der mit Abstand höchste Wert seit der Einführung des Fallpauschalen-Systems im Jahre 2003.
39 Prozent der Kliniken erwirtschafteten einen Überschuss oder ein ausgeglichenes Ergebnis. Für 2024 erwarten sogar 79 Prozent der Klinken einen Verlust. Für das kommende Jahr prognostizieren 65 Prozent der Kliniken eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Nur sechs Prozent sehen eine Verbesserung, 29 Prozent rechnen nicht mit Veränderungen.

80 Prozent der Kliniken mit Wirtschaftslage unzufrieden

Zusammenfassend beurteilen 80 Prozent der Kliniken in der Umfrage ihre Wirtschaftslage als unbefriedigend. Auch das ist ein Höchststand innerhalb der vergangenen 20 Jahre. Nur fünf Prozent sehen sich in einer guten Situation. Als Grund werden vor allem Preissteigerungen bei den Personal- und Sachkosten angegeben. Sie wirken sich laut Umfrage bei 88 Prozent der Krankenhäuser stark oder sehr stark auf die Finanzsituation aus.
„Die Situation der Krankenhäuser nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an“, sagte der DKG-Vorstandschef Gerald Gaß dem RND. Ursachen seien die mangelhafte Investitionsförderung und ein weiterhin fehlender Inflationsausgleich.
„Diese seit Jahren bestehende Schieflage wird die Krankenhausträger im kommenden Jahr vermehrt zu harten Konsolidierungsentscheidungen zwingen“, warnte Gaß.

Negative Auswirkungen auf Patientenversorgung

Dies werde auch negative Auswirkungen auf die regionale Patientenversorgung haben. „Krankenhäuser sind wegen der Defizitlage gezwungen, Einschnitte in der Patientenversorgung vorzunehmen, ohne dass dies noch mit der Krankenhausplanung der Länder abgestimmt werden kann“, so Gaß.
Die Ergebnisse des Krankenhausbarometers 2024 beruhen laut DKG auf der schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten, die von Mitte Mai bis Mitte August 2024 durchgeführt worden ist. Daran haben sich insgesamt 366 Krankenhäuser beteiligt. (dts/red)

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