360°-Film: Hier wird der Zuschauer selbst zum Stasi-Häftling
Zuschauer eines „Virtual-Reality“-Filmes wurden gestern Abend zum Mittelpunkt des Geschehens bei einer Filmpremiere im ehemaligen Stasi-Knast Berlin-Hohenschönhausen. Sie erlebten hautnah, wie Stasi-Mitarbeiter politische Gefangene der DDR-Diktatur behandelt haben. Einen Ausschnitt sehen Sie hier.

Gestern Abend war Premiere des ersten „Virtual-Reality“-Filmes über Erlebnisse im Staatssicherheitsgefängnis der DDR – Berlin-Hohenschönhausen. Bei diesem Film konnte jeder, ausgestattet mit einer VR-Brille, selbst zum Häftling werden, er ist als 360-Grad-Film produziert.
Grundlage des Films bilden „Vernehmungsprotokolle“ von Jürgen Fuchs, der 1976 und 1977 281 Tage wegen „staatsfeindlicher Hetze“ in jenem Gefängnis zubrachte, bevor er vom DDR-Regime nach West-Berlin abgeschoben wurde. Fuchs, der 1999 mit 48 Jahren starb, hatte die Protokolle selbst literarisch gestaltet. Gespräche mit anderen Zeitzeugen und Archiv-Recherchen waren ebenfalls Bestandteil des Drehbuchs.
„Wir wollen die Stärken des Mediums einsetzen, um eine noch intensivere Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte zu ermöglichen“, so IntoVR-Gründer Martin Heller. Gedreht wurde in Original-Räumen.
Eine Kurzversion findet man hier auf Youtube:
(mcd)
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