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Ernst oder Spaß?

Lauterbach: Hunde sollen Corona-Infizierte an Flughäfen aufspüren

Spürhunde sollen an Flughäfen das Coronavirus erschnüffeln und so für mehr Sicherheit sorgen, regt Lauterbach auf Twitter an und wird belächelt. Allerdings wurden in der Pandemie mehrere aussagekräftige Studien zu Corona-Spürhunden durchgeführt.

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Die COVID-19-Spürhunde K'ssi (l) und Miina erschnüffeln in Finnland Corona-Infektionen bei Menschen, noch bevor diese Symptome zeigten.

Foto: Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/dpa/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sorgt auf Twitter für eine neue Diskussion zum Einsatz von Corona-Spürhunden an deutschen Flughäfen. Für Flughäfen bedeute dies „eine zusätzliche Sicherheit“, schreibt er.
In seinem Tweet beruft sich Lauterbach auf eine Studie des „BMJ Journals“ mit dem Titel: „Scent dogs in detection of COVID-19: triple-blinded randomised trial and operational real-life screening in airport setting“. Die Hunde wurden unter realen Bedingungen am Flughafen eingesetzt und das Ergebnis ist: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 92 Prozent haben sie das Coronavirus in Hautproben von Fluggästen erkannt.
 

Auch geht aus der Studie hervor, dass Spürhunde Corona-Varianten weniger gut erkennen, wenn sie mit dem Wildtyp ausgebildet wurden. Deshalb müssten sie kontinuierlich weiter trainiert werden, während sich neue Varianten entwickeln.

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Eine weitere Studie mit Corona-Spürhunden von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover aus dem vergangenen Jahr kommt auf exakt dieselbe Zahl wie die finnische Universität. Auch hier lag die Corona-Erkennungsquote bei 92 Prozent. Speichel-, Schweiß- und Urinproben von infizierten und nicht-infizierten Menschen kamen dabei zum Einsatz.
Esther Schalke, Verhaltensforscherin für Diensthundewesen bei der Bundeswehr, erklärt, dass die Geruchserkennung von Hunden „um drei Größenordnungen empfindlicher sei als die derzeit verfügbaren Instrumente”. Somit hätten Geruchssuchhunde für die Bekämpfung der Pandemie ein großes Potenzial, berichtet der „WDR“.
„Der Hund ist als erster Indikator [für eine Corona-Infektion] deutlich schneller, als jeder bisher eingesetzte Test.” Professor Peter Kaul, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Inzwischen gibt es weltweit 26 Studien und alle ergaben, dass Hunde Corona-Infektionen erschnüffeln könnten, erklärt Holger Volk von der Tierklinik Hannover. Auch bei Menschen ohne Symptome würde das funktionieren. Das Virus gebe keinen Geruch ab, verändere jedoch den Stoffwechsel befallener menschlicher Zellen und das könne der Hund riechen.
Ob Corona-Spürhunde die Lösung bei Großveranstaltungen seien, glaubt die Tierärztliche Hochschule Hannover nicht. Professor Kaul von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg weist auf die logistischen Herausforderungen hin: „Kein Hund wird in der Lage sein, alle 10.000 Besucher eines Stadions für ein Fußballspiel nacheinander abzusuchen”. (bs)

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