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„Starliner“-Probleme

Aus acht Tagen im All werden acht Monate: NASA holt Astronauten erst 2025 zurück

Rund eine Woche sollten zwei NASA-Astronauten an Bord der ISS bleiben. Weil der „Starliner“ Probleme bereitet, sind es jetzt schon fast drei Monate. Nun gibt es eine Rückkehr-Entscheidung.

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Auf dem von der Nasa veröffentlichten Foto warten die Nasa-Astronauten Butch Wilmore (r) und Suni Williams auf den Start in der Boeing «Starliner»-Kapsel im Space Launch Complex 41. (Archivbild)

Foto: Uncredited/NASA/AP/dpa

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Die US-Raumfahrtbehörde NASA will zwei Astronauten, die aufgrund von Problemen mit dem Boeing-Raumschiff „Starliner“ bereits deutlich länger als ursprünglich geplant an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) sind, nun erst im kommenden Februar und mit einem anderen Raumschiff, dem „Crew Dragon“ von SpaceX, zur Erde zurückbringen. Das teilte die NASA am Samstag bei einer Pressekonferenz mit.
Diese Entscheidung sei aus Sicherheitsgründen getroffen worden. Nach diesem Plan werden die NASA-Astronautin Suni Williams und ihr Kollege Barry Wilmore mit dem „Crew Dragon“ von Elon Musks Firma SpaceX im Februar 2025 zurückkehren.
„Die NASA hat entschieden, dass Butch und Suni im kommenden Februar mit der Crew-9 zurückkehren werden und dass der Starliner unbemannt zurückkehren wird“, sagte NASA-Chef Bill Nelson.

Teil einer neuen Crew

Der derzeit für September anvisierte Start der „Crew 9“ mit dem „Crew Dragon“ würde dann nur mit zwei anstelle von vier Astronauten durchgeführt werden. Williams und Wilmore sollen Teil dieser Crew werden und mit ihren beiden Kollegen 2025 die Rückkehr zur Erde antreten. Somit wird der krisengeplagte „Starliner“ ohne Crew zurück zur Erde fliegen.
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Die NASA-Astronauten Butch Wilmore (l) und Suni Williams kurz vor dem Start in Cape Canaveral.

Foto: Chris O’Meara/AP/dpa

Williams und Wilmore waren Anfang Juni mit dem ersten bemannten Testflug des „Starliner“ an der ISS angekommen. Eigentlich war die Mission nur für rund eine Woche geplant gewesen, dann aber traten zahlreiche technische Probleme am „Starliner“ auf – unter anderem mit den Triebwerken und Heliumlecks.
Daraufhin hatte die NASA lange überlegt, ob es besser sei, die beiden Astronauten trotzdem mit dem „Starliner“ oder doch lieber – erst Monate später – mit dem „Crew Dragon“ zur Erde zurückzuholen.
Insgesamt befinden sich derzeit sechs Astronauten auf der ISS – die regulären vier Crew-Mitglieder der Raumstation sowie die zwei Starliner-Astronauten. Der Starliner ist wegen Problemen mit seinen Schubdüsen bereits seit Anfang Juni an der ISS angedockt, eigentlich sollte die Kapsel dort nur acht Tage bleiben.

Weitere Zusammenarbeit mit Boeing geplant

Behördenchef Nelson betonte, die NASA habe das Vertrauen in Boeing nicht verloren und werde die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen fortsetzen.
Der „Starliner“ des US-Luft- und Raumfahrtunternehmen Boeing ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht. Im Unterschied zum „Crew Dragon“ von SpaceX landet es nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde. Die NASA hatte 2014 mit beiden Unternehmen milliardenschwere Verträge über Transporte zur ISS geschlossen.
Das Raumschiff war Anfang Juni nach jahrelangen Verzögerungen vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. Im Mai 2022 hatte der „Starliner“ erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht. Künftig soll er als Alternative zur „Crew Dragon“-Raumkapsel Astronauten zur ISS transportieren.  (dpa/red)

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