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Dreibeiniger Tiger überlebt im Dschungel von Sumatra

Umweltstiftung WWF: Tier hat sich selbst die Pfote abgebissen, um sich aus einer Falle zu befreien

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Einer der Letzten: ein Sumatratiger im Frankfurter Zoo. Weltweit leben insgesamt schätzungsweise nur noch maximal 7.000 Tiger in freier Wildbahn. (Petra Karstedt / www.Tiermotive.de)

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Die Umweltschutz-Experten vom WWF Indonesien staunten nicht schlecht als sie die Bilder ihrer Fotofalle auswerteten: Mitten im indonesischen Nationalpark Tesso Nilo auf der Insel Sumatra hatte die Kamera nachts Bilder eines dreibeinigen Tigers aufgenommen. Dem Sumatratiger fehlt die Pfote des rechten Vorderbeins. „Im November 2006 haben wir eine illegale Falle aufgespürt, in der wir ein Stück Tigerbein fanden“, sagte WWF-Expertin Nina Griesshammer. „Offensichtlich hat sich dieser Tiger eine Pfote abgebissen, um sich zu befreien.“ Das Tier scheint gut zurechtzukommen: Es ist wohl genährt und wirkt auf den Fotos gesund.
Von allen Tiger-Unterarten sind Sumatratiger mit weniger als 400 Tieren am stärksten bedroht. Weltweit leben insgesamt schätzungsweise nur noch maximal 7.000 Tiger in freier Wildbahn. Sie kommen ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra vor, wo sie erbarmungslos von Wilderern gejagt werden. „Die Fallen bereiten uns zunehmend Sorgen”, sagt Griesshammer. „Wenigstens in einem Nationalpark müssen bedrohte Tierarten eine sichere Zuflucht haben.”
Unter anderem leistet der WWF Aufklärungsarbeit und patrouilliert mit Anti-Wilderer-Teams. Seit 2005 wurden über einhundert illegale Fallen beschlagnahmt, 75 davon in Schutzgebieten. 23 dieser Fallen waren speziell für Tiger ausgelegt worden. Derzeit kämpft der WWF dafür, das Schutzgebiet des Tesso Nilo-Nationalparks von knapp 38.000 auf rund 100.000 Hektar zu vergrößern. Nur so haben Asiatische Elefanten und Tiger nach Ansicht der Naturschützer überhaupt eine Chance, die nächsten Jahre zu überleben.
(wwf/aw)

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