230 neue Arten
Entdeckungen am Mekong: Igel mit weichem Fell und Mini-Maus
In der Region des Mekong wurden im vergangenen Jahr 230 neue Arten entdeckt. Manche auf dem Markt, manche im Museum und einige auf freiem Feld. Der WWF forderte die Regierungen der Region auf, den Schutz dieser Lebewesen und ihrer Lebensräume zu verstärken.

Der Kleine Rattenigel hat weiches Fell und scharfe Reißzähne.
Foto: Alexei V. Abramov/WWF/dpa
Ein Igel mit weichem Fell und scharfen Reißzähnen, eine nur acht Gramm schwere Spitzmaus oder eine Dracheneidechse mit „steinernem Aussehen“: Die Umweltschutzorganisation WWF hat am Montag mehr als 230 Tier- und Pflanzenarten vorgestellt.
Diese wurden im vergangenen Jahr in der Mekong-Region entdeckt. Der Mekong ist ein Fluss, der durch mehrere Länder Südostasiens fließt.
Wie werden neue Arten gefunden?
Es gibt dem WWF zufolge unterschiedliche Möglichkeiten, wie neue Arten entdeckt werden. Einige würden bei Feldbesuchen gesammelt und lagerten dann jahre- oder sogar jahrzehntelang in Naturkundemuseen und botanischen Gärten, ehe sie analysiert würden.
Manchmal würden Arten auch im Handel gefunden. Das sei zum Beispiel oft bei Orchideen- und Aquarienfischarten der Fall.

Die Eidechse Laodracon carsticola ist auf einem Stein hervorragend getarnt.
Foto: Santi Xayyasith/WWF/dpa
Auf einem Markt in der Mekong-Region wurde beispielsweise die Chiloschista quangdangii gefunden, eine blattlose Orchidee. Sie ist wahrscheinlich bereits durch Raubbau bedroht, wie der WWF erklärte.
„In der Mekong-Region gibt es vermutlich noch unzählige Arten, die die Wissenschaft nicht kennt“, erklärte der Asienexperte des WWF Deutschland, Stefan Ziegler. „Es könnten Tier- und Pflanzenarten für immer ausgelöscht werden, bevor wir überhaupt von deren Existenz erfahren“, warnte er.
173 neue Pflanzenarten
In dem Bericht wurden 173 Pflanzen, 26 Reptilien, 17 Amphibien, 15 Fische und drei Säugetiere aufgelistet, die innerhalb von zwölf Monaten in Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam entdeckt worden seien. Die Gesamtzahl der seit 1997 in der Mekong-Region neu beschriebenen Arten steige damit auf 3.623.
Der WWF forderte die Regierungen der Region auf, den Schutz dieser Lebewesen und ihrer Lebensräume zu verstärken. Die Mekong-Region stehe unter starkem Druck, da sich Lebensräume verkleinerten und verschlechterten.
Als Probleme zählte der WWF Raubbau einschließlich des illegalen Wildtierhandels, den Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten auf. (afp/red)
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