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"So gut wie sicher"

Mögliches SETI-Signal „BLC1“ wahrscheinlich doch irdischen Ursprungs

Informationen über ein mysteriöses Radiosignal aus Richtung Proxima Centauri beschäftigt seit Dezember Astronomen und Laien. Forscher sind sich „so gut wie sicher“, dass es sich bei „BLC1“ statt um eine außerirdische Botschaft um eine irdische Störung handelt.

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Das undatierte Foto zeigt die Milchstraße über dem ASKAP-Radioteleskop-Array im Murchison Radio-Astronomie-Observatorium.

Foto: Alex Cherney/CSIRO/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Staat eines außerirdischen Signals und einem möglichen Erstkontakt zu Außerirdischen, ist sich Astronom Simon Peter Worden, Exekutivdirektor der Breakthrough Initiatives, „so gut wie sicher“, dass BLC1 einen irdischen Ursprung hat. In einem Interview mit „space.com“ sprach er über das Signal und den aktuellen Stand der Forschungen.

Ein vielversprechender Kandidat

Entdeckt hatte das Signal Shane Smith, ein Student bei Breakthrough Listen, auf der Suche nach sogenannten Technosignaturen. Dabei entdeckte er in Daten des australischen Parkes Radioteleskop „eine äußerst merkwürdige schmalbandige Emission“. Astronomen untersuchten daraufhin das Signal bei 982,002 Megahertz, bestätigten seine Existenz und nannten es „BLC1“, für „Breakthrough Listen Candidate 1“.
„Der Name macht deutlich, worum es sich handelt. Es handelt sich um einen Kandidaten, nicht um ein bestätigtes Signal“, erklärte Dr. Franck Marchis, Astronom des SETI-Instituts. Jeder bei Breakthrough Listen betone dies.
Aufmerksamkeit erregte BLC1, als es zahlreiche Tests für ein intelligentes außerirdisches Signal überstanden hatte. Bis Weihnachten konnten Astronomen weder eine Botschaft von Außerirdischen noch eine natürliche Erklärung finden. „Es sind niemals die Aliens“, lautete die Devise der Wissenschaftler, „… zumindest so lange nicht, bis es dann doch die Aliens sind.“

Irdischer Ursprung von BLC1 „so gut wie sicher“

Wie Worden nun im Gespräch verriet, arbeiteten die Wissenschaftler seither an der Klärung des Signals. Mehrere Fachartikel würden derzeit intern geprüft, bevor sie an Fachjournale übergeben werden. In welchen Medien die Berichte erscheinen sollen, sagte Worden nicht. Das Ergebnis stehe jedoch fest:
„Wir sind uns jetzt so gut wie sicher, dass es sich um eine Interferenz [Anm. d. Red.: eine Störung] handelt.”
Damit sei Worden zufrieden. Auch wenn man nach außerirdischen Signalen lausche, zeige BLC1, wonach man in Zukunft Ausschau halten müsse. Dabei war das mysteriöse Signal das erste, das den „Basistest bestanden hat“. Dieser grundlegende Test besteht vor allem aus den „Was-wäre-wenn“-Fragen, erklärt Worden: „Was ist, wenn es dies ist? Was ist, wenn es das ist? Was sind die Quellen der Störungen?“

Es sind niemals die Aliens … zumindest so lange nicht, bis es dann doch die Aliens sind

Um Störungen zu vermeiden, möchte man in Zukunft mit mehreren Teleskopen gleichzeitig arbeiten. Interferenzen, die beispielsweise von einer Mikrowelle im Pausenraum stammen, könnten so weitestgehend ausgeschlossen werden.
Was man aus solchen Zwischenfällen gelernt hat, ist, „dass man, wenn man diese [Signale] sieht, sehr schnell ein zweites Instrument online bringen muss“. Sieht auch ein Teleskop in Südamerika oder Afrika, was Australien sieht, ist es mit hoher Sicherheit keine (irdische) Mikrowelle.
Mit dem Fortschreiten der Technik seien zudem zukünftig mehr Signale zu erwarten. Dennoch dämpft Worden die Erwartungen:
„Egal wie interessant ein einzelnes Signal ist, es ist immer noch ein zufälliges Signal, bis es von verschiedenen Instrumenten, verschiedenen Forschern validiert wird. […] Wenn wir mehr und mehr Instrumente und immer bessere Detektoren haben, werden wir eine Menge solcher Dinge bekommen. Seien Sie also nicht zu aufgeregt, wenn es einen Alarm für eine Gruppe von Leuten gibt, die sich die Dinge ansehen sollen.”

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