Anwalt: Dem hungerstreikenden Senzow geht es schlechter
Moskau (dpa) - Nach fast drei Monaten Hungerstreik in einem russischen Straflager geht es dem ukrainischen Filmemacher Oleg Senzow seinem Anwalt zufolge immer schlechter. Die Lagerverwaltung drohe deshalb damit, Senzow auf eine Intensivstation zu…
Nach fast drei Monaten Hungerstreik in einem russischen Straflager geht es dem ukrainischen Filmemacher Oleg Senzow seinem Anwalt zufolge immer schlechter. Die Lagerverwaltung drohe deshalb damit, Senzow auf eine Intensivstation zu verlegen und zwangsweise zu ernähren, sagte Anwalt Dmitri Dinse am Mittwoch dem Radiosender Echo Moskwy. Der Regisseur von der Krim lehne eine Einweisung ins Krankenhaus aber ab. Er halte an seinem Hungerstreik fest und nehme nur lebensunterstützende Medikamente zu sich. Im Gegensatz dazu hatte die Gefängnisbehörde des nordrussischen Gebietes, in dem Senzow inhaftiert ist, am Vortag mitgeteilt, sein Zustand sei zufriedenstellend. Senzow war am 14. Mai in dem Lager Labytnangi nördlich des Polarkreises in einen Hungerstreik getreten. Er will daran notfalls bis zum Tode festhalten, um die Freilassung politischer Gefangener aus der Ukraine in Russland zu erzwingen. Die russische Justiz hat den 42-jährigen Künstler und proukrainischen Aktivisten nach der Annexion der Halbinsel Krim als angeblichen Terroristen zu 20 Jahren Lagerhaft verurteilt. Viele Künstler in Russland, aber auch im Ausland setzen sich für seine Freilassung ein.
(dpa)
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