Shitstorm gegen Julia Klöckner wegen „Werbevideo für Nestlé”
Wegen eines gemeinsamen Videos mit einem Nestlé-Manager muss sich Bundesagrarministerin Julia Klöckner viel Kritik gefallen lassen.

Julia Klöckner.
Foto: Michael Kappeler/dpa
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hat sich durch ein gemeinsames Video mit dem Nahrungsmittelkonzern Nestlé viel Kritik eingehandelt. In dem Clip, den das Ministerium bereits am Montag auf Twitter postete, bedankte sich die Ministerin beim Nestlé-Deutschlandchef Marc-Aurel Boersch für die Unterstützung des Konzerns bei Klöckners Initiative zur Reduktion von Zucker, Fetten und Salz in Lebensmitteln.
Als das Video am Mittwoch die breite Berliner Öffentlichkeit erreichte, braute sich ein Shitstorm gegen Klöckner zusammen. So schrieb der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach auf Twitter: “Vorgang ist peinlich, ja bitter. Klöckner lässt sich von Nestlé-Lobbyisten erst die Zuckersteuer und die Lebensmittelampel abverhandeln und tritt dann bei PR-Event von Nestlé auf, einem Konzern, der in Afrika noch Profit mit dem Verkauf des Trinkwassers an die Ärmsten macht”.
Damit spielt er auf den Dokumentarfilm “Bottled Life” an, der Nestlé vorwirft, in Dürreregionen Grundwasser in Flaschen teuer zu verkaufen. Nestlé erklärte, der Film manipuliere die Zuschauer und verzerre das Bild der Aktivitäten des Konzerns.
Auch Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt kritisierte Klöckner für das “Werbevideo”.
Das Ministerium reagierte auf die Kritik und twitterte: “Politik heißt, im Gespräch zu bleiben”. Um Zucker, Salz und Fette zu reduzieren, spreche das Ministerium mit allen, die dieses Ziel unterstützen. Gerade die “ganz Großen” seien in der Verantwortung. (afp)
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