Erste Infektion bestätigt
Affenpocken: China warnt vor “direktem Hautkontakt mit Ausländern”

Peking: Sicherheitskräfte in Schutzkleidung sprechen mit einer Bewohnerin einer Wohnanlage, die im Rahmen der Null-Covid-Maßnahme abgeriegelt wurde. Symbolbild.
Foto: Kevin Frayer/Getty Images
Angesichts des ersten bestätigten Affenpocken-Falls in China hat ein hochrangiger Epidemiologe davor gewarnt, Ausländer zu berühren. “Um eine mögliche Ansteckung mit Affenpocken zu verhindern und als Teil unseres gesunden Lebensstils wird empfohlen, keinen direkten Haut-zu-Haut-Kontakt mit Ausländern zu haben”, schrieb der Chef-Epidemiologe des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle und Prävention, Wu Zunyou, im chinesischen Onlinedienst Weibo. Auch der “Haut-zu-Haut-Kontakt” mit Menschen, die in den vergangenen drei Wochen im Ausland waren, und mit allen “Fremden” solle vermieden werden.
In dem kommunistisch regierten Land war am vergangenen Freitag in der Stadt Chongqing der erste Fall von Affenpocken bestätigt worden. Der oder die Erkrankte war zuvor aus dem Ausland eingereist und sofort isoliert worden, hieß es von den örtlichen Behörden.
Social-Media-Nutzer befürchten steigende Fremdenfeindlichkeit
Chinas strenger Null-Covid-Politik entsprechend müssen Menschen, die in das Land einreisen, ein bis zwei Wochen in Quarantäne. Es gebe keine Hinweise auf eine Übertragung des Affenpocken-Virus und das Risiko einer Übertragung sei gering, hieß es von den Behörden.
Im Internet sorgte Wus Empfehlung für Diskussionen. Manche Nutzer zeigten sich besorgt, dass die Hinweise zu Fremdenfeindlichkeit führen könnten.
Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt.
Der Ausbruch der Affenpocken außerhalb ihres üblichen Verbreitungsgebiets war erstmals Anfang Mai festgestellt worden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis Ende August aus 125 Ländern rund 54.700 Infektionen und 18 Todesfälle registriert. Auch in Deutschland traten einige Infektionen auf. (afp/dl)
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