Neues Online-Opfer
China: 16-jähriger Schüler für Tweet verhaftet

Chinesische Polizisten. Symbolfoto.
Foto:Feng Li / Getty Images
Vor zwei Wochen wurde Chinas neue Richtlinie zur Einschränkung der Online-Meinungsfreiheit veröffentlicht, nun gibt es das erste Opfer: Ein 16-jähriger Schüler aus der Provinz Gansu. Er wurde verhaftet, nachdem er mit zwei Posts über Pflichtverletzungen die örtliche Polizei berichtet hatte. Über 500 andere User hatten die Nachricht weiterverbreitet
„Die Polizei hat nach dem Mordfall am 12. September in Zhangjiachuan nichts unternommen“, schrieb der junge Mann namens Yang am 14. September. „Sie hat die Familie des Toten verprügelt.“ Später fügte er noch hinzu, dass die Familie des Verstorbenen verhaftet worden war. Das reichte. Yang wurde in Untersuchungshaft genommen, weil er „Streit angestoßen und Meinungsverschiedenheiten provoziert“ habe, so die Polizei.
Polizei lässt Blog-Posts und eine Leiche verschwinden
Als der Vorfall von der chinesischen Jinghua Times berichtet wurde waren die fraglichen Posts auf Yangs Microblog bereits gelöscht.
Die örtlichen Behörden erklärten nach Yangs Verhaftung, dass der von ihm erwähnte Tote durch einen Sturz aus großer Höhe starb.Yangs Online-Äußerung sei deshalb „eine fabrizierte Lüge“, welche „die öffentliche Ordnung störe“. Fünf weitere Personen wurden ebenfalls beschuldigt, die öffentliche Ordnung gestört zu haben: Leute, die verhindern wollten, dass die Polizei die umstrittene Leiche verschwinden ließ.(rf)
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