Xi: "Pazifik weit genug“ für China und die USA
China hart im Inselstreit mit USA: So ließ Xi Jinping John Kerry abblitzen

Vorher, nachher: Das Fiery Cross Reef war im August 2014 noch unter Wasser, mittlerweile (März 2015) baut sich China dort eine Landebahn, sehr zum Leidwesen der USA und der Anrainerstaaten. CSIS Asia Maritime Transparency Initiative / Digital Globe
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Beim Thema „künstliche Militärbasen“ kennen die Chinesen nichts: „Es ist unser Territorium“, kommunizierten Chinas Staatschef und seine Kollegen über Chinas selbstgebaute Inseln im Südchinesischen Meer. Gestern war US-Außenminister John Kerry in Peking und versuchte das Regime zum Baustopp ihrer Basis in den Spratly-Inseln zu bewegen – vergeblich.
Chinas Expansionspolitik mit Hilfe der künstlichen Inseln, welche in den vergangenen Monaten auf umstrittenen Eilanden entstanden, hatten in den vergangenen Tagen für Spannungen zwischen China und den USA gesorgt. Chinas Landebahn auf dem Fiery Cross Reef wird in Zukunft für Kampfjets und Überwachungsflugzeuge nutzbar sein. Damit erweitert sich drastisch die Zone, in der China direkt mit den USA konkurriert.
Die Amerikaner haben bereits Flugzeuge und Schiffe entsandt, um ihrer Auffassung Nachdruck zu verleihen, dass es sich bei den bebauten Riffen um internationale Gewässer handelt und eine scharfe Reaktion des chinesischen Außenministerium kassiert. Insgesamt erheben sechs Länder Gebietsansprüche in den Spratlys, welche reiche Fischfanggründe und einige der wichtigsten Wasserstraßen der Welt durchziehen.
Zum Vormachtsstreit im südchinesischen Meer sagte Chinas Staatschef nun diplomatisch: „Der große Pazifische Ozean ist weit genug, sowohl China als auch die Vereinigten Staaten zu umfassen“.
China und die USA sollten im „Umgang mit Streitigkeiten“ geeignete Schritte unternehmen, um „Schäden an ihren immer wichtiger werdenden Beziehungen zu vermeiden“, so Xi Jinping laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua gegenüber Kerry. Die Beziehungen von China und den USA nannte er „im Großen und Ganzen stabil“. Auch sagte Xi, die beiden Länder sollten „Streitigkeiten auf angemessene Weise managen, kontrollieren und behandeln, so dass die gesamte Richtung des bilateralen Beziehungen nicht davon betroffen wird."
Kerry sagte, die USA seien „besorgt über die Geschwindigkeit und den Umfang von Chinas Landgewinnungen im Südchinesischen Meer“. Er mahnte Außenminister Wang Yi „Maßnahmen zu ergreifen“, die allen Beteiligten helfen, die „Spannungen zu reduzieren“.
Wang verteidigte die laufenden Insel-Bauarbeiten als „voll im Rahmen der chinesischen Souveränität“. Chinas Entschlossenheit, seine Souveränität und territoriale Integrität zu wahren sei „felsenfest" und „unerschütterlich."
Kerrys China-Besuch fand als Vorbereitung statt für Xi Jinpings geplantes Treffen mit US-Präsident Obama im September in Washington.
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