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China: regierungskritischer Journalist zur Kündigung gezwungen

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Wang Keqin, chinesischer Journalist. Foto: NTD Television

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Nach einem Jahrzehnt als Chinas top investigativer Journalist wurde Wang Keqin wieder einmal gekündigt. Das Management des Economic Observer drängte ihn Anfang der vergangenen Woche zur Kündigung. In seiner Karriere ist Wang viele empfindliche Themen angegangen, wie Korruption und wie die Regierung in die Verbreitung von AIDS verwickelt ist. Wangs Berichterstattung über die Überschwemmungen in Peking vergangenen Juli gelten als der letzte Nagel zum Sarg.
Der Journalist Zhu Ruifeng, der wegen der Veröffentlichung des Sextape-Skandals von Chongqing Bekanntheit erlangte, sprach mit NTD über Wangs Situation.
[Zhu Ruifeng, Journalist]:
„Der Economic Observer hat wirklich versucht, Wang Keqin als stellvertretenden Chefredakteur zu behalten. Sie haben ihm sogar ein Recherche-Team zur Seite gestellt. Aber wegen dieses Artikels geriet die Zeitung unter Druck, das Team wurde abgeschafft, und nur er blieb übrig. Vor dem chinesischen Neujahr sprach der Personalchef mit Wang: Er solle gehen. Am Dienstag verließ er dann den Economic Observer.“
Wang veröffentlichte auf Sina Weibo Bilder von all den Petitionen, die die Leute ihm geschickt haben. Er sagt, diese Dokumente seien gefüllt mit dem „Elend, Blut und Tränen“ der Menschen in ganz China, die ihre Hoffnung in ihn gesetzt haben. Er schrieb: „Ich kann meine Möbel wegwerfen, aber das hier nicht!“
[Zhu Ruifeng, Journalist]:
„Für einen investigativen Journalisten ist es in China besonders schwer. Je fähiger und willens sie sind, die Wahrheit zu sprechen, je mehr werden sie von den Medienorganisationen unter Druck gesetzt. Die Medien denken, dass die Wahrheit zu sagen sich negativ auf das Unternehmen auswirkt.“
Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass Wang aus seinem Job gedrängt worden ist. 2011 verlor er seinen Job bei der China Economic Times, nachdem er über eine Reihe empfindlicher Probleme berichtet hatte. Unter anderem über den Umgang mit verdorbenen Impfstoffen durch Beamte in der Provinz Shanxi.

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