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Demonstrierende wurden per Bus abtransportiert

China: Tausende Bänker protestieren gegen Zwangsentlassung

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Dichtes Gedränge vor der ICBC-Zentrale Peking: Über 5000 Bänker protestierten gegen unfaire Entlassungen.

Foto: EPOCHTIMES

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Über 5000 Ex-Mitarbeiterder Industrial and Commercial Bank of China haben am 21.Oktober vor dem Haupthaus der Bank in Peking demonstriert. Sie protestierten gegen ihre Entlassung und verlangten soziale Absicherung von ihrem ehemaligen Arbeitgeber.
Die Entlassung macht sie rechtlos
Die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) ist ein Staatsunternehmen. Da in China kein staatliches Kranken- und Rentenversicherungssystem existiert und eine Grundsicherung nicht gewährleistet ist, geraten Angestellte staatlicher Unternehmen immer wieder in Existenznot, wenn sie entlassen werden. Renten und soziale Absicherung gibt es nur für Mitarbeiter im Ruhestand, die weiterhin als Unternehmensmitglied zählen. Diese Mitgliedschaft im Unternehmen erlischt durch eine Entlassung.
Bereits vor der Demonstration waren rund Tausend Polizisten vorort, die mit über 10 Bussen die Demonstranten in ein Dorf am Stadtrand brachten.
Die Demonstranten waren Mitarbeiter der vier größten chinesischen Staatsbanken: ICBC, Argricultural Bank, Construction Bank und Bank of China. Sie alle kamen aus verschiedenen Provinzen China und wurden in den letzten 15 Jahren von ihren lokalen Filialen entlassen, ohne angemessene Entschädigungen zu erhalten.
Demonstranten wurden in Bussen abtransportiert
Wie zum Beispiel Wu Lijuan aus der Pronvinz Hubei. Er sagte zu EPOCH TIMES: „Die Bank-Filialleiter sind alle nach Peking gereist, um ihre ehemaligen Mitarbeiter vom Protest fernzuhalten. Auch ich wurde in Peking von meinem Ex-Chef am Demonstrieren gehindert. Er brachte mich zum Hotel zurück, aus dem ich gekommen war. Ich schätzte, dass insgesamt ca. 10.000 entlassene Bänker nach Peking gekommen waren, um an dem Massen-Protest teilzunehmen.“
Filialleiter erhielten Entlassungs-Prämien
Ein Ex-Mitarbeiter der China Construction Bank, Liu Yanxiang, aus der Stadt Jixi war im November 2002 entlassen worden. Er erzählte der EPOCH TIMES, dass es während des Personalabbaus bei den vier größten Staatsbanken eine geheime Anweisung der Zentralverwaltung der Banken gegeben habe. Für jeden entlassenen Mitarbeiter erhielt ein Filialleiter demnach die einmalige Prämie von 50.000 Yuan (ca. 6.500 Euro). Für die Filialleiter ein einträgliches Geschäft.
Die Entlassung brachte für die meisten Ex-Bänker den sozialen Abstieg und Diskriminierung mit sich. Seit 2002 fingen sie an, sich öffentlich dagegen zu wehren. Bereits im Juli 2013 gab es eine ähnliche Protestaktion von über 3000 Ex-Bänkern in Peking. Ihre Bittgesuche wurden von der Unternehmensleitung ignoriert.

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