Chinas Drei-Schluchten-Damm wird zum Flut-Booster – 25 mal schlimmer als Hochwasser
Regenfälle und abgelassenes Dammwasser sorgen für zahlreiche Überschwemmungen entlang des Jangtse unterhalb des Drei-Schluchten-Damms. Auch die alte Regenbogenbrücke von Qinghua aus der Song-Dynastie wurde schwer beschädigt.

Drei-Schluchten-Damm in der Provinz Hubei.
Foto: STR/AFP via Getty Images
Mehr als eine Woche ist es her, dass Chinas Drei-Schluchten-Staudamm begann, Hochwasser abzulassen. Es wurden fast 55.000 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Diese Wassermassen und die heftigen Regenfälle sorgten für Hochwasser in mehreren Städten flussabwärts des Jangtse-Flusses.
Der chinesisch-deutsche Hydrologe Wang Weiluo sagte gegenüber Medien, dass das bei der derzeitigen Geschwindigkeit aus dem Damm austretende Wasser etwa 25 mal stärker und schädlicher sei als natürliches Hochwasser.
Online kommentierte ein Netizen treffend: „Das ist kein Damm, sondern ein Flutbeschleuniger!“
Gefährliches Wuhan
Zur gleichen Zeit berichtete die „Taiwan News“, dass ein großer taiwanischer Hersteller aufgrund von Bedenken wegen eines möglichen Zusammenbruchs des Drei-Schluchten-Staudamms doch nicht im stromabwärts liegenden Wuhan investieren wolle.
Ebenso lehnte Taiwans Delta Electronics mehrere Einladungen zu Investitionen in der Stadt unter Berufung auf die Stabilitätsprobleme des Staudamms ab.
Der Damm wurde in den 1990er Jahren trotz starken Widerstands von Experten gebaut und von der Kommunistischen Partei als historische Errungenschaft bejubelt.
Chinas Regenbogenbrücke beschädigt
Die schweren Überschwemmungen haben nun auch eine 800 Jahre alte Brücke in Südchina beschädigt. Die Regenbogenbrücke von Qinghua in der Provinz Jiangxi wurde in der Song-Dynastie gebaut und gilt als eine der schönsten Brücken in China.
Der obere Teil der Brücke wurde stark beschädigt – aber ihre Basis bleibt dank des durchdachten architektonischen Designs gegen Überschwemmungen stabil.
Der vordere Teil der Brückenpfeiler ist spitz, keilförmig, der hintere breit und gerade. Die Form ermöglicht die Verteilung und Schwächung der Kraft des Wassers. Selbst wenn einer der Abschnitte zerstört wird, können die anderen immer noch alleine stehen.
Keine Fluthilfe?
Bislang hat sich Xi Jinping, der Führer der Kommunistischen Partei, noch nicht zur Flut geäußert.
Ein Bewohner aus Südchina sagte gegenüber „Radio Free Asia“, dass die Einheimischen nun schwere Schäden an ihren Häusern, Gebäuden, Autos und Bauernhöfen erlitten.
Die chinesischen Behörden haben noch keine Hilfe angeboten. (sm)
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