Costa Rica kehrt Taiwan den Rücken

Der Präsidentensitz des demokratischen Taiwan in Taipei (Foto Daniel Ulrich/DNE)
Costa Rica hat am 7. Juni seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und offizielle Beziehungen zu der VR China aufgenommen. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Costa Rica und Taiwan begannen im Jahr 1944. Der Aussenminister Costa Ricas, Bruno Stagno, hatte noch am Vortag beteuert, dass es keine Änderungen in den diplomatischen Beziehungen zwischen Taiwan und Costa Rica gebe. Stagno sagte jedoch auch, dass Costa Rica weiter an einer Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen zu China arbeite. Das kommunistische Peking, das zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen das Anerkennen seines Ein-China-Prinzips und das Abbrechen der diplomatischen Beziehungen zu Taiwan zur Bedingung macht, betrachtet Taiwan, historisch falsch, als abtrünnige Provinz.
China versucht Taiwan international zu isolieren und verhindert regelmässig seinen Wiedereintritt in die UNO und in die WHO. Ende Mai dieses Jahres stufte die Weltorganisation für Tiergesundheit Taiwan auf Drängen von China als „nicht souveränes regionales Mitglied” zurück.
Taiwan hat nun nach der Abkehr Costa Ricas nur noch 24 diplomatische Verbündete weltweit. In Europa erkennt nur der Vatikan den demokratisch regierten Inselstaat an.
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