Chinas Trauma: 4. Juni 1989
Demokratie-Aktivisten wollen „Schlächter von Peking“ für Tiananmen-Massaker verklagen

Tang Baiqiao, ehemaliger Studentenführer der Tiananmen- Bewegung von 1989, auf einer Pressekonferenz am 2. Dezember.
Foto: Chen Tiancheng / Epoch Times
Wohl niemand, der die Bilder verfolgt hat, die im Frühsommer 1989 von Peking aus um die Welt gingen – gesendet durch internationale Medien – kann diese bewegenden Tage vergessen. Nicht nur die Studenten forderten eine demokratische Reform, sondern es war eine wochenlang anhaltende Volksbewegung.

Ehemalige chinesische Studentenführer, die sich an den Demokratie-Protesten von 1989 beteiligten hatten, haben jetzt in New York die Erhebung eine Zivilklage angekündigt gegen Verantwortliche in Schlüsselpositionen des chinesischen Regimes, die an dem Tiananmen-Massaker beteiligt waren. Sie fordern hohe finanzielle Entschädigungen, die sie später verwenden wollen, um eine Stiftung einzurichten.
Tang Baiqiao, ein langjähriger Aktivist und Präsident der Demokratic Academy of China in New York, gab das Startsignal für die Aktion. Die Zivilklage wird sich gegen Ex-Premier Li Peng richten, der als „Schlächter von Peking“ für seine führende Rolle im Vorantreiben einer gewaltsamen Niederschlagung der Proteste bekannt ist, und gegen den ehemaligen Parteichef Jiang Zemin, der die Niederschlagung unterstützte. Zwei weitere Parteifunktionäre in hohen Positionen – Deng Xiaoping und Yang Shangkun – wurden ebenfalls genannt, aber da sie schon tot sind, sind sie nicht Ziele der Klage.
Tang selbst war einer der Studentenführer. Er verbrachte nach 1989 drei Jahre in chinesischen Gefängnissen wegen „konterrevolutionärer Propaganda und Aufwiegelung“. Er hielt am 2. Dezember in New York eine Pressekonferenz ab über die geplante Zivilklage.
Alle Kläger wollen eine Einzel-Entschädigung von einer Million US-Dollar für jeden, sowie einen Pool von 10 Millionen US-Dollar. Der soll nach ihrer Aussage genutzt werden, um eine Stiftung zu gründen, die anderen Opfern helfen wird. Schweigegeld werden sie nicht akzeptieren, sagte Tang.
Die Arbeit, ein juristisches Team zu gründen und den Ansatz und die Gesetze zu finden, unter denen die Männer verklagt werden können, wird von Tang durchgeführt werden. Er sagt, dass er hofft, den Rechtsweg Anfang nächsten Jahres beschreiten zu können.
Tang hofft, die Energie der allgemeinen Frustration zu nutzen, die er gegenüber dem chinesischen Regime im Inland als auch außerhalb Chinas wahrnimmt. Er möchte den Fall dazu verwenden, die Demokratie in dem kommunistischen Land zu unterstützen.
„Dies ist nur der erste Schritt in der Verfolgung der Schuldigen. Es werden mehrere kommen.“ Tang sagte der Epoch Times auf der Konferenz: „Es wird noch mehr Teilnehmer geben. Eine große Verantwortlichkeit gemäß dem Anspruch der Bewegung wird entstehen.“
Ein bekannter chinesischer Dichter, Huang Xiang, sprach auf der Pressekonferenz, um dieses juristische Vorgehen zu unterstützen.
Sehr bewegt schilderte er, dass er die Hälfte seines Lebens im Gefängnis verbracht habe, bevor er in die Vereinigten Staaten kam. Und das nur für Dinge, die er geschrieben hatte. „Wie kann man diese Art von Leid überhaupt kompensieren?“ fragte er.
Artikel auf Englisch: Democracy Activists Sue ‘Butcher of Beijing’ and Others for Tiananmen Massacre
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