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Einwohner von Wuhan trauern um Tote – „Geisterfest“ offenbart Ausmaß der Todesopfer der Corona-Pandemie

In Wuhan ist es üblich, während des „Geisterfestes“ Papiergeld zu verbrennen. So wird um die Toten getrauert. Dieses Jahr trauern allerdings auffällig mehr Menschen als je zuvor. Schuld daran ist COVID-19 – die tatsächliche Zahl der Todesopfer in Wuhan wird die Außenwelt wahrscheinlich nie erfahren, aber die Trauernden wissen sie.

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Einwohner beten ihre Vorfahren während des „Geisterfestes“ am 2. September in Wuhan an.

Foto: Getty Images

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Viele in Wuhan trauerten letzten Dienstag (1. September) um ihre Angehörigen, die an COVID-19 verstorben sind. An dem Tag feierte das chinesische Volk das sogenannte „hungrige Geisterfest“ oder den „Tag der wandernden Seelen“.
In den Ländern im Osten gibt es kein Halloween, sie feiern allerdings etwas Ähnliches. So wie sich das westliche Fest auf Geister und Gespenster konzentriert, geht es beim östlichen Fest um die verstorbenen Geister der Unterwelt, auch bekannt als das Fest der hungrigen Gespenster.
Es ist ein lokaler Brauch in Ostasien, zum Gedenken an die Toten Papiere zu verbrennen. Die Lebenden bieten auch Nahrung an, um die Geister zu besänftigen und Unglück abzuwehren; sie bringen Gebete dar und verbrennen Räucherstäbchen.

In diesem Jahr auffällig mehr Trauernde als je zuvor

Aber in diesem Jahr scheinen es mehr Menschen zu sein, die trauern, als sonst. Ein Einheimischer schrieb in den sozialen Medien: „In den vergangenen Jahren hatte ich noch nie so viele Menschen in Wuhan gesehen, die auf der Straße um die Toten trauern“. Sein Beitrag wurde über 30.000 Mal geteilt.
Ein anderer Anwohner aus Wuhan kommentierte: „Zu der Zeit waren die Straßen so überfüllt, dass ich nicht einmal einen Platz finden konnte, um die Papiere zu verbrennen“.
„Es ist unklar, wie viele Menschen in Wuhan [an dem Virus] gestorben sind. Die Zahl ist ein Rätsel“, schrieb ein weiterer Internetnutzer. Jemand fügte noch hinzu: „Viele wurden noch nicht einmal offiziell als Todesopfer mitgezählt“.
Die chinesischen Behörden haben die Zahl der Todesopfer von COVID-19 auf 4.634 begrenzt. Es gibt jedoch eindeutige Hinweise darauf, dass das chinesische Regime die Zahlen stark untertrieben hat.

Bestattungsunternehmen in Wuhan gaben täglich 500 Urnen raus

Im März erlaubten Bestattungsunternehmen in Wuhan den Familien, die Urnen ihrer Angehörigen abzuholen. Allein vor einem Bestattungsinstitut der Stadt hat ein Lastwagenfahrer innerhalb von zwei Tagen über 5.000 Urnen entladen. Das berichtet das chinesische Medienunternehmen „Caixin“.
Andernorts verteilte ein anderes Bestattungsunternehmen 500 Urnen pro Tag. Demnach lag die potenzielle Zahl der Todesopfer in Wuhan zu diesem Zeitpunkt bei mindestens 5.000. Jedoch lag die offizielle Zahl der Todesopfer damals bei nur etwas mehr als 2.000.
Und das gilt nur für diese beiden Bestattungsunternehmen. In Wuhan gibt es insgesamt acht.
Im Februar sprach NTD mit einem Mitarbeiter eines Bestattungsinstituts in Wuhan. Er sagte dem Sender, er konnte nach dem 28. Januar keinen einzigen Tag frei nehmen.
„Wir sind 24 Stunden am Tag einsatzbereit. Die Mitarbeiter machen ein kurzes Nickerchen, wenn sie zurückkommen und gehen wieder, wenn es Anrufe gibt. Denn die Verstorbenen können nicht lange im Krankenhaus liegen bleiben“, sagte Xiao Yun von einem Bestattungsinstitut.
NTD erhielt außerdem interne Dokumente von den chinesischen Gesundheitsbehörden. Diese zeigen, dass die Behörden in den chinesischen Provinzen Shandong und Jilin ihre Infektionszahlen zu niedrig angegeben haben. 
Die örtliche Gesundheitsbehörde hat im Februar mehrmals die Angaben der Infektionszahlen untertrieben. Und das in unterschiedlichem Ausmaß. Am 18. Februar wurden 52 Patienten positiv getestet, während die Behörden aber nur eine neue Infektion meldeten. Am 21. Februar wurden 59 neue Fälle bestätigt. Die Behörden meldeten lediglich zwei davon.
(Mit Material von NTD)

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