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„Gleich rollt die große Lawine“

Experte: China bekämpft Finanzkrise mit Währungskrieg

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Hat die chinesische Zentralbank versucht, durch den Goldpreis den Dollar zu drücken?

Foto: PARK JI-HWAN /AFP/ Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Der Ausbruch einer chinesischen Finanzkrise steht offenbar kurz bevor: „Gleich rollt die große Lawine“, schrieb Chinas bekanntester Immobilien- und Finanzkommentator Niu Dao am 15. Februar in seinem Blog. Ungewöhnliche Bewegungen auf dem Finanzmarkt brachten ihn zu diesem Schluss. „Das internationale Kapital hat bereits damit begonnen, die chinesische Währung zu drücken“, so Niu.
Yuan verliert stark
Nach seinen Beobachtungen wurde der Renminbi (RMB), auch chinesischer Yuan genannt, seit dem 5. Februar auf dem Offshore-Markt ständig abgewertet. Innerhalb von neun Tagen verlor der Preis ein Viertel seines Wachstums von 2012. Gleichzeitig sank auch der Leitkurs des RMB gegenüber dem US-Dollar von 6,04 auf 6,07.
Niu Dao sieht darin Anzeichen für die erste Welle der Finanzlawine: Alles begann mit dem Verkauf von Yuan-basierten Vermögenswerten. Nur wenn man sehr viele in Yuan notierte Vermögen verkauft, kann dies zu einer Abwertung der Währung führen.
Wieder riesiger Aktienverkauf
Ein Parade-Beispiel dafür waren die vielbeachteten Verkäufe des Hongkonger Immobilien Tycoons, Li Ka-shing. Der reichste Mann Asiens hatte seit 2012 ein chinesisches Immobilienobjekt nach dem anderen verkauft, darunter milliardenschwere Business-Wolkenkratzer in Shanghai und Peking und seine erfolgreiche Supermarkt-Kette ParknShop mit über 300 Filialen. Auch von seinen chinesischen Aktien hatte sich Li schon im großen Stil getrennt.
Laut chinesischen Medien verkaufte Li Ka-shings Investitionskonzern zwischen dem 7. und 11. Februar über 43 Millionen Aktien der chinesischen Chang Yuan Group (insgesamt 43.175.490 Stück) und nahm damit 440 Millionen Yuan ein. Dabei ging es um rund 5 Prozent der gesamten Aktien von Chang Yuan.
[–Taktiken wie im Währungskrieg–]
Niu Dao beobachtete außerdem, wie er schrieb, „sehr merkwürdige Phänomene“ auf dem internationalen Kapitalmarkt. Eines davon sei, dass der US-Dollar-Index vor kurzem wieder auf den Wert von 81,20 gestiegen ist, während gleichzeitig auch der Goldpreis stieg. Das widerspräche den normalen Regeln: Normalerweise fiele der Goldpreis, wenn sich der US-Dollar aufwärts bewegt.
Niu folgert daraus, dass eine große Menge Kapital den Goldpreis nach oben zog und diese Kraft aus China kam. Die chinesische Zentralbank habe versucht, den Goldpreis künstlich hochzuziehen und damit den Dollar-Index zu drücken. Sobald die Aktion vom Kapitalmarkt durchschaut würde, wäre der Währungskrieg zwischen dem chinesischen Yuan und dem internationalen Kapital offenkundig. Und dann ginge er erst richtig los.
Wie lange kann China noch durchhalten?
„Die chinesische Zentralbank versucht mit allen möglichen Methoden, Chinas Krise zu deckeln“, meinte Niu Dao. „Früher oder später wird sie alle ihre Kugeln verschossen haben und aufgeben müssen, wenn sie kein Geld mehr hat.“
Er fühle sich als Beobachter der chinesischen Finanzkrise wie vor dem Abgang einer großen Lawine, so Niu Dao. „Man hat auf dem Finanzmarkt in China derzeit das Gefühl, dass gleich alles zusammenbricht.“

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