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Gewaltsame Festnahme eines 12-jährigen Mädchens schockiert Hongkong

Die Polizei in Hongkong ist wegen der groben Verhaftung eines 12-jährigen Mädchens heftig kritisiert worden. Nach Angaben der Familie ist sie beim Einkaufen in die Protestmenge geraten und von der Polizei festgenommen worden.

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Polizeiliche Übergriffe während eines Protests am 6. September 2020 in Hongkong, China. Die Proteste richteten sich gegen die Entscheidung der Regierung, die Wahlen für die Legislative Hongkongs zu verschieben.

Foto: Anthony Kwan/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Die Szene der Festnahme eines 12-jährigen Mädchens wurde gefilmt und in den sozialen Medien rasch verbreitet. Ein Video zeigt, wie Polizeibeamte eine Gruppe von Demonstranten einzusperren versucht – darunter auch das Mädchen. Sie duckt sich und versucht wegzurennen, aber ein Offizier packt sie und drückt sie unmittelbar zu Boden. Andere Polizisten helfen dabei, das Mädchen festzusetzen.

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I wish I could say this isn’t normal in Hong Kong today, but it is.
Vid: HKUST student reporters pic.twitter.com/LjaobRN2IB
— Jack Hazlewood (@JackHHazlewood) September 6, 2020

Mädchen geriet beim Einkaufen in die Protestmenge

Die Verhaftung fand inmitten einer Großdemonstration statt, wobei mindestens 289 Personen festgenommen wurden. Die Proteste fanden am Sonntag (6. September) statt und richteten sich gegen die Entscheidung der Regierung, die Wahlen für die Legislative Hongkongs zu verschieben.
Die Wahlen hätten am Sonntag stattfinden sollen, doch Regierungschefin Carrie Lam verschob sie am 31. Juli um ein Jahr. Lam machte einen Anstieg der Corona-Fälle verantwortlich. Kritiker sagten, ihre Regierung befürchte, dass die Opposition Sitze gewinnen könnte, wenn die Wahlen planmäßig durchgeführt würden.
Die Mutter des Mädchens erzählte der Hongkonger „Apple Daily“, dass sie beabsichtige, zu klagen und eine formelle Beschwerde einzureichen. Ihre Tochter und auch ihr Sohn waren beide unterwegs, um Kunstzubehör zu besorgen – sie waren keine Teilnehmer der Proteste. 
Das Mädchen sei aus Angst weggelaufen, sagt die Mutter. Sie hatte nach der Festnahme blaue Flecken und Kratzer am Körper.

Maßnahme der Polizei „unnötig nervös und schießwütig“

Claudia Mo, eine pro-demokratische Abgeordnete, sagte gegenüber „The Guardian“, die Maßnahmen, welche gegenüber dem Mädchen ergriffen wurden, „zeigen, wie unnötig nervös [und] schießwütig die Hongkonger Polizei geworden ist“.
In einer Erklärung, wenige Stunden nach dem Vorfall, bestätigte die Hongkonger Polizei die Festnahme eines 12-jährigen Mädchens. Sie sei „in verdächtiger Weise“ gerannt, und die Beamten hätten „ein Minimum an notwendiger Gewalt“ angewandt, um sie festzunehmen, steht in der Stellungnahme.
Mitunter wirft die Regierung den Demonstranten vor, Menschenleben zu riskieren, da sie ohne Rücksicht die Bekämpfung der Corona-Pandemie gefährden. Die Regierung „verurteilte diese ungesetzlichen und eigennützigen Handlungen auf das Schärfste“.
Das Verbindungsbüro der chinesischen Zentralregierung warf den Demonstranten vor, sie wollten „den Krieg neu entfachen“, und beschuldigten sie, mit dem Verstoß gegen das Versammlungsverbot „eine kaltblütige Missachtung des Lebens und der Gesundheit der Allgemeinheit“ betrieben zu haben.

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