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Hauptdamm des Drei-Schluchten-Stausees in China fertig

Größtes Wasserkraftwerk der Welt soll 2008 in Betrieb gehen - Bedenken von Umweltschützern

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Der Drei-Schluchten-Damm bei Yichang, am Jangtse-Fluss am 17. Mai 2006. (AP Photo/Ng Han Guan, FILE)

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Peking – In China ist am Samstag der Hauptdamm des größten Wasserkraftwerks der Welt fertig gestellt worden. Das 185 Meter hohe und 2,3 Kilometer lange Bauwerk ist Teil des umstrittenen Drei-Schluchten-Staudamms, für den 1,3 Million Menschen umgesiedelt wurden. Vor Inbetriebnahme des 17-Milliarden-Euro-Projekts in zwei Jahren müssen noch die Generatoren und ein Schiffshebewerk installiert werden, wie der stellvertretende Direktor des staatlichen Baukomitees, Pu Haqing, sagte.
Das 1993 begonnene Mammutprojekt im Tal des Jangtse, des längsten Flusses in Asien, ist auch aus Umweltschutzgründen umstritten. Ingenieure und Umweltschützer warnen, dass der Stausee durch Abwasser von flussaufwärts gelegenen Städten verschmutzt werden könnte. In vielen Städten fehlen angemessene Kläranlagen. Im Rahmen des Dammbaus wurden 20 Millionen Yuan (2 Millionen Euro) für den Bau eines Schiffes ausgegeben, das jedes Jahr rund 200.000 Kubikmeter Abfälle aus dem See fischen soll. Das Schiffshebewerk soll mit der Hilfe von zwei deutschen Firmen errichtet werden, Lahmeyer International und Krebs und Kiefer, wie von amtlicher Seite gemeldet wurde.
Die Regierung in Peking argumentiert, der Damm werde dazu beitragen, die Überflutungen am Jangtse zu lindern, und dringend benötigte Elektrizität für die rasch wachsende chinesische Wirtschaft produzieren. Das Kraftwerk soll einmal 22,4 Millionen Kilowatt Strom liefern, was genug wäre um Schanghai mit Elektrizität zu versorgen. In den vergangenen Jahren ist ist es in China immer wieder zu Engpässen bei der Energieversorgung gekommen.
Der Abschluss der Arbeiten am Samstag wurde vergleichsweise schlicht und ohne die Teilnahme ranghoher Regierungsmitglieder begangen. Die Pläne für eine große Feier seien abgesagt worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur, ohne einen Grund dafür zu nennen. Eine erstaunliche Situation für das bisher als Prestigeobjekt gehandelte Unternehmen. Hintergrund könnten Spannungen wegen der wachsenden Ungleichheit zwischen den armen ländlichen Gebieten in China und den reichen Ballungsräumen sein.
rls/AP

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