Hongkong hat Reaktion der Bevölkerung “unterschätzt”: Protestbewegung hält an Großdemonstration fest
Hongkongs Regierungschefin räumte ein, dass die Regierung die Reaktion der Bevölkerung unterschätzt habe. Die Hongkonger stemmen sich massiv gegen das Auslieferungsgesetz.

Die Hongkonger stemmen sich massiv gegen das höchst umstrittene Auslieferungsgesetz.
Foto: Carl Court/Getty Images
Trotz der angekündigten Aussetzung des umstrittenen Auslieferungsgesetzes in Hongkong hält die Protestbewegung an ihrer für Sonntag geplanten Großdemonstration fest.
“Wir müssen der Regierung sagen, dass die Menschen in Hongkong nicht lockerlassen und wir mit unserem Protest nicht aufhören werden, bis das Gesetz zurückgezogen wird”, sagte Jimmy Sham von der Civil Human Rights Front (CHRF), der größten Protestgruppe, am Samstag vor Journalisten.
Die CHRF hatte die Großdemonstration für Sonntag offiziell beantragt. Die Polizei genehmigte die Protestaktion nach mehrstündigen Verhandlungen mit den Organisatoren.
Am Samstag kündigte dann die pekingtreue Regierungschefin Hongkongs, Carrie Lam, an, das Gesetz auszusetzen. Für eine Wiedervorlage werde die Regierung keine Frist nennen, hieß es. Lam räumte ein, dass die Regierung die Reaktion der Bevölkerung unterschätzt habe.
Aus Protest gegen das umstrittene Vorhaben, das Auslieferungen an das kommunistische Festland-China vorsieht, hatte es in den vergangenen Tagen die schwersten politischen Unruhen seit der Übergabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an China 1997 gegeben. Dabei wurden am Mittwoch mindestens 70 Menschen verletzt. (afp/so)
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