Rentner demonstrieren gegen ungerechte Renten in China
Nach Angaben des in Hongkong herausgegebenen China Labour Bulletin protestierten in der Millionenstadt Shenzhen in Südchina am 24. November rund 2.000 pensionierte Funktionäre gegen ungerechte Rentenzahlungen. Die Demonstranten beklagten, dass durch die 1995 von der Regierung eingeführten Reformen im Rentensystem die Unterschiede zwischen den Pensionen von Beschäftigten staatseigener Betriebe und Angestellten im Staatsdienst bis zu dreimal größer geworden sind.
Die Demonstranten machten mit Transparenten auf ihr Anliegen aufmerksam und blockierten fünf Stunden lang den Verkehr vor dem Ratshaus der Sonderwirtschaftszone Shenzhen. Mehrere hundert Polizisten wurden aufgeboten, um die öffentliche Ordnung zu bewahren.
Die VR China verfügt über kein funktionierendes Rentensystem, und ausreichende Zahlungen sind meist nur den Stadtbewohnern vorbehalten, rund 80 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. China steht wegen der Ein-Kind-Politik der kommunistischen Führung vor einer gravierenden Überalterung, was die Lage für Rentenzahlungen auch in Zukunft nicht entspannen wird.
Die Neue Epoche berichtete Ende Oktober (http://www.dieneueepoche.com/articles/2005/10/30/6050.html)
schon einmal über einen Protest von Pensionierten in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, bei dem es zu Eskalationen mit der Polizei kam.
In der VR China gab es nach offiziellen Angaben im letzten Jahr rund 74.000 Demonstrationen, die meistens durch soziale Spannungen und Umweltprobleme ausgelöst wurden.
D.U./DNE
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