Soros, Erdgas und China: Das verbirgt sich hinter der Krise in Myanmar
Es geht um Gas, Rohstoffe und China: In den Rohingya-Konflikt in Myanmar sind auch George Soros und US-Kräfte verwickelt.

George Soros 2013 bei einem Summit in China.
Foto: VCG via Getty Images
Ende August brach er wieder auf: Der Konflikt um die muslimische Minderheit Rohingya in Myanmar. Die Gewalt zwischen Buddhisten und Muslimen im westlichem Bundesstaat Rakhine wurde offensichtlich angefacht durch geopolitische Player, meinen Experten.
Spiel gegen China
Der Konflikt hat mindestens drei Dimensionen, sagt Dmitri Mosjakow von der Russischen Akademie der Wissenschaften laut RT:
„Erstens ist das ein Spiel gegen China, denn China hat sehr große Investitionen in Arakan [Rakhine] getätigt.”
„Zweitens zielt [der Konflikt] darauf ab, den muslimischen Extremismus in Südostasien anzufachen … Drittens ist es ein Versuch, Zwietracht in der ASEAN zu sähen.” – Dmitri Mosjakow
Der Konflikt treibt einen Keil zwischen Myanmar und das muslimisch dominierte Indonesien und Malaysia.
Rohstoffe im Hintergrund
Im Hintergrund der Krise stehen außerdem riesige Ressourcen von Kohlenwasserstoff und Erdgas auf dem Spiel, die sich vor der Küste Rakhines befinden.
Milliarden-Investition
Wie groß die chinesischen Investitionen sind, berichete Reuters im Mai: China plant an dem strategisch wichtigen Hafen 85 Prozent der Anteile zu übernehmen. Beteiligt sind hauptsächlich chinesische Staatskonzerne. Insgesamt soll in Kyaukphyu eine 10 Milliarden Dollar schwere Wirtschaftszone entstehen, die Singapur ähnelt. Dafür würden bis zu 22.000 Menschen ihre Häuser und Lebensgrundlagen verlieren, schätzen Menschenrechtsaktivisten.
Zwei Krisen in Chinas Nachbarschaft
Keinen Zufall, findet Dmitry Egorchenkov. Er ist stellvertretender Direktor des Instituts für Strategische Studien und Prognosen an der „Peoples Friendship University of Russia“. Er meint zu RT: Obwohl es gewisse interne Ursachen für die Rohingya-Krise gibt, könnte sie auch von externen Kräften befeuert worden sein, speziell von den Vereinigten Staaten.
Eine Destabilisierung von Myanmar könnte die Pekinger Energieprojekte beeinflussen und einen Krisenherd direkt vor Chinas Haustür erschaffen. Nimmt man die anhaltende Nordkorea-Krise hinzu, ergibt das schon zwei Krisen mit chinesischen Nachbarn.
Mittlerweile ist auch eine „Burma Task Force“ auf den Plan getreten, die aus einer Reihe von Organisationen besteht, die vom US-Milliardär George Soros finanziert werden. Seit 2010 ist sie aktiv in Myanmar und forderte die internationale Gemeinschaft auf, das zu stoppen, was sie selbst „den Völkermord an der muslimischen Rohingya-Minderheit” nennt.
Doch Soros´ Einmischung in die Innenpolitik des Landes ist noch älter: 2003 trat der Milliardär einer US-Task Force bei, die darauf abzielte, die „US-amerikanische Zusammenarbeit mit anderen Ländern“ zu erhöhen. Dadurch sollte „eine längst überfällige politische, wirtschaftliche und soziale Transformation in Burma [Myanmar]” bewirkt werden.
„Wenn George Soros in dieses oder jenes Land kommt … sucht er nach religiösen, ethnischen oder gesellschaftlichen Widersprüchlichkeiten, wählt eine oder mehrere als Handlungsmodell aus und versucht, diese aufzuheizen”, erklärt Egorchenkov gegenüber RT.
Problem für ASEAN-Nationen
Mosjakow schätzt auf der anderen Seite, dass einige etablierte Weltwirtschaften, die rasche wirtschaftliche Entwicklung der ASEA-Nationen aufhalten wollen, indem sie Streit innerhalb des Bündnisses anstiften.
Zur globalistischen Managementpolitik gehöre das Sähen von Zwietracht in stabilen regionalen Verhältnissen. Das Anheizen von regionalen Konflikten ist für externe Player eine Gelegenheit, die Kontrolle über souveräne Staaten zu erlangen und beträchtlichen Druck auf sie auszuüben, meint Mosjakow.
Die jüngste Rohingya-Krise begann am 25. August: Muslimische Aufständische griffen Sicherheitsposten im Bundesstaat Rakhine an und die harte Reaktion der Behörden des Landes löste heftige Auseinandersetzungen aus. Mindestens 402 Menschen starben laut offiziellen Angaben. Anderen Schätzungen zufolge wurden bis zu 3.000 Muslime während des jüngsten Konflikts getötet.
Hintergrund: Ethnischer Konflikt
Der krisengeschüttelte Staat Rakhine in Myanmar war bereits in den 1940er Jahren Schauplatz von blutigen Übergriffen der muslimischen Minderheit auf die buddhistische Bevölkerung. Der Konflikt selbst geht auf das Jahr 1911 zurück. Die Rohingya waren als billige Arbeitskräfte benutzt worden. (rf/aw)
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